Massiver Flare trifft Proxima Centauri b

Gut, dass die Messenger aus “Proxima Rising” noch nicht gelandet ist: Ein Tag Ende Januar 2013 war auf dem Exoplaneten Proxima Centauri B kein guter Tag für lebende Wesen. Vier Jahre später, am 24. März 2017, hat das Radioteleskop ALMA nämlich einen massiven Flare des Muttersterns Proxima Centauri gemessen. Dieser der Erde nächstgelegene Stern, ein Roter Zwerg, ist ein unruhiger Geist, der gern mit Ausbrüchen auf sich aufmerksam macht, also eine Art Rumpelstilzchen im All.

Der Flare, über den jetzt ALMA-Forscher berichtet haben, dauert insgesamt etwa zwei Minuten. Dabei gab Proxima Centauri bis zu 1000 Mal mehr Energie ab als in ruhigen Zeiten. Der Flare könnte damit zehnmal so groß wie ein entsprechender Ausbruch der Sonne sein. Da sich der Planet Proxima b auch 20 Mal näher um den Roten Zwerg kreist als die Erde um die Sonne, wären die Bewohner der 4000-fachen Strahlenbelastung ausgesetzt. Ihnen wäre also sehr zu wünschen, dass der Planet ein starkes Magnetfeld besitzt. Aber vielleicht verstecken sie sich auch unter der Oberfläche vor dem Strahlungssturm?

Künstlerische Darstellung eines Flares bei Proxima Centauri (Bild: Roberto Molar Candanosa / Carnegie Institution for Science, NASA/SDO, NASA/JPL)
Helligkeit von Proxima Centauri im Radiobereich, gemessen von ALMA, am 24. März 2017 (Bild: Meredith MacGregor, Carnegie)

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.