Pech gehabt: Riesenstern wird ohne Supernova zum Schwarzen Loch

Beschreibt man den typischen Weg zu Entstehung eines Schwarzen Lochs, nennt man normalerweise diese Reihenfolge: ein Stern großer Masse verbrennt seine letzten Brennstoffe, kann dann seiner eigenen Gravitation nichts mehr entgegen halten – und vergeht in einer riesigen Explosion, einer Supernova. Das Ergebnis ist ein Schwarzes Loch, das von den Explosionsresten umgeben ist.

Doch nicht immer nehmen Sterne ein solches Ende, wie Forscher jetzt an dem Stern N6946-BH1 in der 22 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 6946 (auch Feuerwerksgalaxie genannt) feststellen konnten. Dieser etwa 25 Sonnenmassen schwere Rote Superriese hatte in den sieben Jahren, in denen er immer wieder beobachtet werde, zunächst seine Helligkeit erhöht, als wäre er gerade auf dem Weg zur Supernova – doch dann. 2015, verschwand er plötzlich komplett.

Nach dem Ausschließen aller anderen möglichen Ursachen sind Forscher nun der Meinung, dass sich da eine Fehlzündung abgespielt haben muss. Anscheinend verpassen etwa 10 bis 30 Prozent aller Supernova-Kandidaten ihr eigenes Feuerwerk, indem sie mit all ihrer Masse ein Schwarzes Loch erzeugen – für die Supernova bleibt da einfach nichts mehr übrig außer einem kalten Gasring.

Die verschiedenen Stadien von N6946-BH1 (Simulation, Bild: NASA, ESA, P. Jeffries (STScI))

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.