Voyager 1: Steuertriebwerke nach 37 Jahren Pause erneut gezündet

Stellen Sie sich vor, Sie finden in der Garage ein altes Auto, das Ihr Vater dort vor 37 Jahren abgestellt hat. Wie hoch ist die Chance, dass es auch heute noch anspringt? Bei Voyager 1 ist das NASA-Ingenieuren gerade gelungen: Die Sonde, die als erstes von Menschen gemachtes Objekt den interstellaren Raum erreicht hat, zündete am 29. November erfolgreich ihre TCM-Triebwerke. TCM steht für “trajectory correction maneuver”, also Bahnkorrekturmanöver, und bezieht sich auf die Funktion dieser Triebwerke: Sie waren dazu da, die Bahn der Sonde bei der Annäherung an einen Planeten verändern zu können.

Der letzte Planet, der Voyager 1 begegnet ist, war Saturn. Das war vor 37 Jahren. Seitdem befanden sich die TCM-Triebwerke im Ruhemodus. Doch nun werden sie wieder gebraucht. Nicht etwa, weil Voyager 1 auf einen bisher unbekannten Planeten träfe, sondern weil ein anderes Triebwerkspaar allmählich versagt: Die ACTs oder Attitude Control Thrusters, die die Ausrichtung der Sonde im All korrigieren müssen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die Hauptantenne auf die Erde auszurichten und so die Verbindung aufrechtzuerhalten. Allmählich scheinen diese Triebwerke jedoch altersmüde zu werden, deshalb haben die NASA-Ingenieure nach einer Alternative gesucht und in Form der TCM-Triebwerke gefunden.

Am 28. November haben sie diese zum ersten Mal erfolgreich getestet. Die mit Lichtgeschwindigkeit gesendete Bestätigung brauchte 19 Stunden, um die Erde zu erreichen. Dazu mussten sie zunächst die in Assemblercode programmierte Steuersoftware umprogrammieren: Die TCM-Triebwerke befinden sich an anderer Stelle der Sonde und wurden früher nicht sporadisch wie die ACTs, sondern kontinuierlich betrieben. Außerdem müssen sie über ein Heiz-Pad aufgewärmt werden, was Energie kostet. Irgendwann, wenn die Energie ausgeht, wird man Voyager 1 dann wieder auf die ACTs umstellen, aber bis dahin hofft man, noch interessante Daten übermittelt zu bekommen.

Voyager 1 befindet sich inzwischen 21 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Die Sonde kommuniziert noch immer mit der Erde. Man schätzt, dass sie bis 2025 noch genug Energie haben wird, um ihre wissenschaftlichen Instrumente mit Strom zu versorgen.

Voyager im Tiefraum (künstlerische Darstellung, Bild: NASA/JPL-Caltech)

One Comment

  • Ein interessanter Bericht, aber die verwendete Schriftart ist eine Katastrophe, da schwer lesbar. Daher die Bitte an den Autor/Webgestalter einfach ein Schriftart verwenden, die anerkanntermaßen gut lesbar ist. Etwas anders machen heisst nicht automatisch es besser zu machen. 😉

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.