Wie sich ein Flug zum Mars auf den menschlichen Körper auswirkt

Ein Mensch, der sich lange in der Schwerelosigkeit aufhält, verliert Knochen- und Muskelmasse in erheblichem Ausmaß. Das wissen Ärzte schon lange. Doch nicht jede Veränderung ist so deutlich sichtbarr. Hinzu kommt, dass bei einem Astronauten normalerweise nicht bekannt ist, wie sich sein Körper in der selben Zeit auf der Erde verändert hätte.

Für die Raumfahrtärzte sind deshalb Zwillingsstudien besonders spannend. Eine solche läuft gerade mit Scott (links im Bild) und Mark Kelly, eineiigen Zwillingen. Scott hat ein Jahr auf der ISS verbracht, Mark blieb auf der Erde. Auf einem Workshop haben die Forscher nun erste Ergebnisse vorgestellt:

  • Scott hat nach einem Jahr erhöhte Fettwerte gezeigt, die auf Entzündungen hinweisen
  • Im All haben sich Scotts Telomerase-Stränge verlängert – sie verkürzen sich sonst mit wachsendem Alter. Die Forscher vermuten, dass das am vielen Sport lag
  • Scotts kognitive Leistungen haben sich nach einem Jahr im All leicht verschlechtert
  • In der zweiten Hälfte der Mission ist die Knochenneubildung bei Scott deutlich zurückgegangen
  • Das Mikrobiom in Scotts Verdauuungstrakt hat sich während des Aufenthalts im All deutlich verändert und nach der Rückkehr wieder normalisiert

Weitere Ergebnisse sollen noch 2017 in einer Studie veröffentlicht werden.

(Bild: NASA)

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.