Hard Science Fiction von Brandon Q. Morris
Auf der Suche nach der Asymmetrie des Universums Astrophysik

Auf der Suche nach der Asymmetrie des Universums

Wäre das Universum symmetrisch, gäbe es weder Sie noch mich noch sonst irgendetwas – außer einer Menge Energie. Dann hätten sich nämlich kurz nach dem Urknall Materie und Antimaterie, die damals (Symmetrie vorausgesetzt) in identischer Menge existiert haben müssen, gegenseitig annihiliert. Das ist nicht passiert. Materie hat die Oberhand behalten. Wir wissen also, dass das Universum nicht symmetrisch sein kann. Aber wieso? Die Physik liefert uns dazu – noch – keone Hinweise. Astrophysiker suchen deshalb schon länger nach visuellen Spuren, die vielleicht etwas über die Art der Asymmetrie und ihr erstes Auftreten verraten. Eine spannende neue Herangehensweise bedient sich…
Woher kommen die Blasen außerhalb der Milchstraße? Astrophysik

Woher kommen die Blasen außerhalb der Milchstraße?

Schon 2020 haben Astronomen haben in der ersten vollständigen Himmelskarte des Röntgenteleskops eRosita an Bord des SRG-Observatoriums eine auffallende Entdeckung gemacht: eine riesige kreisrunde Struktur aus heißem Gas unterhalb der Milchstraßenebene, die den größten Teil des südlichen Himmels einnimmt. Eine ähnliche Struktur am Nordhimmel, der sogenannte „Nordpolar-Sporn“, war bereits seit langem bekannt und man nahm an, dass er von einer frühen Supernova-Explosion stammte. Zusammengenommen scheinen die nördliche und die südliche Struktur stattdessen beide aus dem galaktischen Zentrum auszutreten und erinnern in ihrer Form an eine Sanduhr. Diese sog. eRosita-Blasen beschäftigen die Forscher seitdem weiter, und wie es aussieht, sind…
Wer hat die Kugelsternhaufen verschmutzt? Space

Wer hat die Kugelsternhaufen verschmutzt?

Kugelsternhaufen sind sehr dichte, kugelförmige Ansammlungen von Sternen mit einem Radius von einem Dutzend bis zu hundert Lichtjahren. Sie können bis zu eine Million Sterne enthalten und sind in allen Arten von Galaxien zu finden. In unserer Galaxie gibt es etwa 180 von ihnen. Eines ihrer großen Rätsel ist die Zusammensetzung der in ihnen enthaltenen Sterne. Obwohl alle zur gleichen Zeit in derselben Gaswolke geboren wurden, variieren etwa die Anteile von Sauerstoff, Stickstoff, Natrium und Aluminium von einem Stern zum anderen. Ein Team der Universitäten Genf (UNIGE) und Barcelona sowie des Institut d'Astrophysique de Paris hat eine mögliche Erklärung…
Mittwoch, 22. April: Interessante Space-Gadgets Patreon

Mittwoch, 22. April: Interessante Space-Gadgets

In dieser – ungefähr – alle zwei Monate erscheinenden Rubrik stelle ich interessante, spannende oder kuriose Weltraum-Gadgets, -Bücher oder -Apps vor. Sie haben ebenfalls einen Tipp? Dann immer her damit!Die eigene Raumstation bauenPreis: ca. 70 €, www.lego.com Die ISS besteht aus 864 Teilen – jedenfalls die Version, die Lego seit kurzem im Angebot hat. Das mit 70 Euro im Vergleich etwa zu StarWars-Sets gar nicht so teure Set basiert auf einem Design des Lego-Fans Christoph Ruge. Aufgebaut ist die Station 20 x 31 x 49 Zentimeter groß, ein Standfuß wird mitgeliefert. Wer lieber spielt, kann mit dem kanadischen Roboterarm einen…
Mehr Leben bei den ersten Sternen? Leben

Mehr Leben bei den ersten Sternen?

Die allerersten Sterne bestanden nur aus Wasserstoff und Helium – es gab ja keine anderen Elemente im noch jungen Kosmos. Als sie in gigantischen Explosionen vergingen, setzten sie frei, was sich in ihnen angesammelt hatte: schwerere Elemente, die gebraucht wurden, damit sich Planeten bilden konnten. Je mehr schwere Elemente (die Kosmologen nennen sie "Metalle", obwohl es chemisch nicht unbedingt welche sind), desto mehr Planeten können sich bilden, desto bessere Chancen hat das Leben, oder? Nicht ganz. Ob das Leben eine Chance hat, hängt nicht nur von der Zusammensetzung eines Himmelskörpers ab. Tatsächlich könnten Planeten, die sich in den bewohnbaren…
Samstag, 18. April: Wie besucht man einen Besucher? Patreon

Samstag, 18. April: Wie besucht man einen Besucher?

Auf ein interessantes Problem bin ich heute beim Schreiben an "Die Dunkle Quelle" gestoßen. Wie erwischt man einen interstellaren Besucher wie etwa 2I/Borisov (keine Sorge, hier folgt kein Spoiler)? Solche Himmelskörper zischen meist ziemlich schnell auf einer Hyperbel-Bahn durch unser Sonnensystem. Erst von der Erde eine Sonde zu starten, dauert zu lange. Der MIT-Forscher Richard Linares will deshalb sog. "Statites" im Sonnensystem platzieren, die sich ohne Energiezufuhr auf einem Sonnenorbit halten. Von ihnen aus könnte man dann CubeSats zur Erforschung der Besucher "abfeuern".Alle Infos hier:https://www.nasa.gov/directorates/spacetech/niac/2020_Phase_I_Phase_II/Dynamic_Orbital_Slingshot/ 
Ein neues Bild der Dunklen Materie Astrophysik

Ein neues Bild der Dunklen Materie

Wir können sie nicht sehen – aber indem wir ihre Wirkung beobachten, können wir trotzdem herausfinden, wo sie sich versteckt. Die Rede ist von der Dunklen Materie. Forscher des Atacama Cosmology Telescope (ACT) haben jetzt nach diesem Prinzip ein bahnbrechendes neues Bild erstellt, das die bisher detaillierteste Karte der Dunklen Materie zeigt. Sie erstreckt sich über ein Viertel des gesamten Himmels und reicht tief in den Kosmos hinein. Darüber hinaus bestätigt sie – wieder einmal – Einsteins Theorie, wie massive Strukturen über die gesamte Lebensdauer des Universums von 13,8 Milliarden Jahren wachsen und das Licht beugen. "Wir haben die unsichtbare…
Die flachste Explosion Astrophysik

Die flachste Explosion

Eine Explosion von der Größe unseres Sonnensystems hat die Wissenschaftler verblüfft, da ihre Form – ähnlich einer extrem flachen Scheibe – alles in Frage stellt, was wir über Explosionen im Weltraum wissen. Bei der beobachteten Explosion handelte es sich um eine helle Fast Blue Optical Transient (FBOT) – eine extrem seltene Explosionsart, die viel seltener als etwa Supernovae. Die erste helle FBOT wurde im Jahr 2018 entdeckt und erhielt den Spitznamen "die Kuh". Explosionen von Sternen im Universum sind fast immer kugelförmig, da die Sterne selbst kugelförmig sind. Diese Explosion, die sich in 180 Millionen Lichtjahren Entfernung ereignete, ist jedoch…