Hard Science Fiction von Brandon Q. Morris
Wie wiegt man ein Teilchen, von dem man nicht weiß, ob es existiert? Astrophysik

Wie wiegt man ein Teilchen, von dem man nicht weiß, ob es existiert?

85 Prozent des Massegehalts des Universums macht die sogenannte Dunkle Materie aus. "Dunkel" nennen sie die Forscher, weil man nichts von ihr bemerkt – außer ihrer Gravitation. Die allerdings kann man ziemlich gut nachweisen. Ohne Dunkle Materie würden sich Galaxien anders bewegen, als sie es nachweislich tun, und das Universum hätte eine andere Struktur. Die Physiker brauchen die Dumkle materie also, um den Kosmos zu erklären. Zu dumm, dass sie immer noch nicht wissen, woraus sie denn besteht. Kandidaten für sie gibt es durchaus: MACHOs (massive kompakte Haloobjekte) etwa, WIMPs (schwach wechselwirkende massive Teilchen) und sogar unsichtbare schwarze Löcher aus…
In Asche gehüllt: Neuer Sternentyp entdeckt Space

In Asche gehüllt: Neuer Sternentyp entdeckt

Die meisten Sterne folgen in ihrem Lebenszyklus der Hauptreihe des Hertzsprung-Russell-Diagramms. Das liegt daran, dass sie in jedem Teil ihres Lebens bestimmte Elemente fusionieren, beginnend beim Wasserstoff, gefolgt vom Helium. Nur besonders große oder kleine Sterne weichen davon ab, oder auch Binärexemplare, die sich etwa trotz geringer Größe frisches Material von ihren Nachbarn holen. Aber es gibt Abweichungen von der Regel, und zwar jede Menge. Ein Team deutscher Astronomen unter der Leitung von Klaus Werner von der Universität Tübingen hat eine weitere Ausnahme entdeckt. Die Forscher haben sich dazu das Licht der Weißen Zwerge PG1654+322 und PG1528+025 genauer angesehen. Dabei…
Interstellare Reisen: Mit dem richtigen Segel zu den Sternen Space

Interstellare Reisen: Mit dem richtigen Segel zu den Sternen

Das von dem russischen Milliardär ins Leben gerufene StarShot-Projekt will winzige, nur wenige Gramm schwere Raumschiffe mit Hilfe von Lasern auf eine solche Geschwindigkeit bringen, dass sie die sonnennächsten Sterne in einer Generation statt in einigen zehntausend Jahren erreichen – so lange bräuchten Raumschiffe nach dem Stand aktueller oder nah-zukünftiger Technik. Das Konzept kennen meine Leser aus der Proxima-Trilogie. Dazu besitzen diese Mini-Schiffe ein Segel, auf das der Laser feuern kann. Dieses etwa drei Meter durchmessende Segel muss unvorstellbar leicht sein, dabei aber trotzdem stabil genug, dass es dem Laserbeschuss standhält. Viele frühere Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet gingen davon…
Ein Planet, der seinen Stern überlebt hat Leben

Ein Planet, der seinen Stern überlebt hat

Der 117 Lichtjahre von der Erde entfernte Stern WD1054–226 ist ein Weißer Zwerg – das Überbleibsel eines Sterns in der Größe unserer Sonne, der das Ende seines Lebens erreicht hat. Er hat ungefähr die Größe der Erde, ist aber etwa so schwer wie die Sonne. Und er ist heiß: 20.000 bis 30.000 Kelvin an der Oberfläche, 20 Millionen Kelvin im Inneren. Fusionsprozesse finden zwar nicht mehr dtatt, aber es dauert etwa 10 Milliarden Jahre, bis er ganz ausgekühlt ist – unsere Sonne gibt es erst seit fünf Milliarden Jahren. In dieser Zeit kann sich um die Sternleiche natürlich eine…
Proxima Rising: Neuer Planet bei Proxima Centauri gefunden Proxima

Proxima Rising: Neuer Planet bei Proxima Centauri gefunden

Hm, das müssen die Protagonisten meines Buches "Proxima Rising" wohl übersehen haben: Um den erdnächsten Stern Proxima Centauri kreisen anscheinend sogar drei Planeten. Bereits bekannt waren der etwa erdgroße Planet Proxima b, auf dem im Roman Marchenko, Adam und Eva landen, und der in der habitablen Zone alle elf Tage einmal um seinen Stern orbitiert, sowie der Planeten-Kandidat Proxima c, ein Mini-Neptun von siebenfacher Erdmasse, der sich auf einer fünfjährigen Umlaufbahn um den Stern befindet. Der mit Hilfe des Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile neu entdeckte Planet mit dem Namen Proxima d umkreist Proxima Centauri…
Winterschlaf auf dem Weg zum Mars? Mars

Winterschlaf auf dem Weg zum Mars?

Stellen Sie sich vor, Sie werden erst einmal zwei Wochen lang gut gefüttert. Kuchen, Steaks, was immer Sie mögen – bis Sie wenigstens zehn Kilogramm zugenommen haben. Danach legen Sie sich schlafen. Ihre Körpertemperatur wird abgesenkt, und damit auch Ihr Grundumsatz. Sie schlummern in ihrer kühlen Höhle, an allen Seiten von Wasserbehältern umgeben, wie ein Bär, bis Sie nach drei Monaten wieder geweckt werden. Das Übergewicht sind Sie los. Sie haben aber auch kaum Muskelmasse eingebüßt, anders, als wenn Sie zwangsweise drei Monate gelegen hätten, denn im Winterschlaf bleiben ihre Muskeln erhalten. Jetzt noch drei Wochen Reha, um die…
Durch tödliches Gift zum Leben auf der Erde? Leben

Durch tödliches Gift zum Leben auf der Erde?

Verbindungen zwischen Kohlenstoff und Stickstoff heißen Cyanide. Das Kohlenstoffatome ist dabei dreifach mit dem Stickstoffatom verbunden. Es bleibt ihm also eine Valenz, um etwa mit Wasserstoff zu Blausäure oder mit Kalium zu Kaliumcyanid ("Zyankali") zu werden. Diese sind in der Regel höchst giftig. es gibt allerdings komplexere Moleküle, in denen das Cyanid so fest gebunden ist, dass es nicht mehr giftig wirkt. So ist etwa der Zusatzstoff E536 (Kaliumhexacyanidoferrat(II)) als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Auch in der Frühzeit der Erde, vor vier Milliarden Jahren, könnten Cyanide die Entstehung von Leben vorbereitet haben. Das zeigen Chemiker von Scripps Research in einer Arbeit in…
Wie warm war das Universum 880 Millionen Jahre nach dem Urknall? Astrophysik

Wie warm war das Universum 880 Millionen Jahre nach dem Urknall?

Vor 13,8 Milliarden Jahren war das All heißer als heiß. Dann hat es sich ausgedehnt und dabei abgekühlt – auf 2,725 Kelvin heute, die Temperatur der kosmischen Hintergrundstrahlung. Vom Moment der Freisetzung der kosmischen Hintergrundstrahlung bis heute hat sich das Universum um einen Faktor von rund 1100 ausgedehnt. Die kosmische Hintergrundstrahlung, die ursprünglich eine Temperatur von etwa 3000 Kelvin hatte und deren Wärmestrahlung damit damals so ähnlich aussah wie das Licht einer Halogenlampe, kühlte um denselben Faktor ab. Natürlich war das gesamte Universum nie überall gleich warm. Das ermöglicht es Forschern heute, so unglaublich es klingt, dem Universum in seiner…