Astrophysik

Wie ein Asteroid Ganymed veränderte Astrophysik

Wie ein Asteroid Ganymed veränderte

Ein kolossaler Asteroid schlug mit so viel Kraft auf Jupiters größten Mond Ganymed auf, dass er den Mond vor etwa 4 Milliarden Jahren dramatisch und dauerhaft neu ausrichtete, wie neue Forschungsergebnisse zeigen. Die Wissenschaftler sagen, dass der entscheidende Einschlag auch die geologische und innere Entwicklung des Mondes, der größer als Merkur ist, erheblich beeinflusst hat. Computersimulationen des Planetenforschers Naoyuki Hirata von der japanischen Universität Kobe sagen voraus, dass der Asteroid etwa 300 Kilometer durchmessen haben muss, also 20 Mal größer war als der verhängnisvolle Asteroid, der die Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren vom Angesicht unseres Planeten tilgte. Nur…
Wenig Leben um Rote Zwerge Astrophysik

Wenig Leben um Rote Zwerge

Sie sind klein, werden sehr alt, es gibt sehr viele von Ihnen – und sie sind ziemlich "giftig": Die Chance, Planeten mit Leben im Orbit Roter Zwerge zu finden, ist wohl noch geringer, als die Wissenschaft immer dachte. Astronomen haben nämlich herausgefunden, dass rote Zwergsterne Flares erzeugen können, deren Strahlungsintensität im fernen Ultraviolett (fUV) viel höher ist als bisher angenommen. Die Entdeckung deutet darauf hin, dass die intensive UV-Strahlung dieser Flares einen erheblichen Einfluss darauf haben könnte, ob Planeten um rote Zwergsterne bewohnbar sind. "Bisher wurde angenommen, dass nur wenige Sterne durch Flares genügend UV-Strahlung erzeugen, um die Bewohnbarkeit…
Deutscher entdeckt superschnellen Stern Astrophysik

Deutscher entdeckt superschnellen Stern

447.000 Meter pro Sekunde oder 1.600.000 km/h schnell ist CWISE J124909.08+362116.0, ein Brauner Zwerg. Die meisten bekannten Sterne kreisen friedlich um das Zentrum der Milchstraße. Bürgerwissenschaftler, die am NASA-Projekt Backyard Worlds: Planet 9 mitarbeiten, haben jedoch ein Objekt entdeckt, das sich so schnell bewegt, dass es der Schwerkraft der Milchstraße entkommen und in den intergalaktischen Raum schießen wird. Dieses Hochgeschwindigkeitsobjekt ist das erste derartige Objekt, das mit einer Masse gefunden wurde, die der eines kleinen Sterns ähnelt oder geringer ist als diese. Backyard Worlds verwendet Bilder der NASA-Mission WISE (Wide-field Infrared Explorer), die von 2009 bis 2011 den Himmel…
Doch keine Kollision mit Andromeda? Astrophysik

Doch keine Kollision mit Andromeda?

Die Andromeda-Galaxie (Messier 31) ist mit einer Entfernung von etwa 2,5 Millionen Lichtjahren die der Milchstraße am nächsten gelegene große Galaxie. Durch die Untersuchung ihrer Bewegung anhand der verräterischen Zeichen des von ihr ausgestrahlten Lichts sagten Astronomen erstmals 1912 voraus, dass sie sich auf Kollisionskurs mit unserer eigenen Milchstraße befindet und sich mit einer Geschwindigkeit von 110 Kilometern pro Sekunde nähert. Spätere Studien garantierten, dass die beiden Galaxien frontal miteinander kollidieren und in einen kosmischen Tanz verwickelt würden, um schließlich zu einer einzigen elliptischen Galaxie zu verschmelzen, die „Milkomeda“ getauft wurde. Aber das war wohl zu früh. Anhand der…
Warum es vielleicht keine Technosignaturen gibt Astrophysik

Warum es vielleicht keine Technosignaturen gibt

Wer im weiten All nach anderen Zivilisationen fahndet, sucht oft nach Anzeichen von Technologie - etwa riesigen Dyson-Sphären, die die Energie eines Sterns abschöpfen. Aber wer sagt, dass eine Zivilisation etwas braucht? NASA-Forscher haben nachgerechnet. "Wir haben herausgefunden, dass wir selbst dann, wenn sich unsere derzeitige Bevölkerung von etwa 8 Milliarden Menschen bei einem hohen Lebensstandard auf 30 Milliarden Menschen einpendelt und wir nur Solarenergie zur Stromerzeugung nutzen, immer noch viel weniger Energie verbrauchen als das gesamte Sonnenlicht, das unseren Planeten beleuchtet", so Ravi Kopparapu vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, Hauptautor einer Studie (https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-4357/ad43d7).…
Auf der Suche nach der Asymmetrie des Universums Astrophysik

Auf der Suche nach der Asymmetrie des Universums

Wäre das Universum symmetrisch, gäbe es weder Sie noch mich noch sonst irgendetwas – außer einer Menge Energie. Dann hätten sich nämlich kurz nach dem Urknall Materie und Antimaterie, die damals (Symmetrie vorausgesetzt) in identischer Menge existiert haben müssen, gegenseitig annihiliert. Das ist nicht passiert. Materie hat die Oberhand behalten. Wir wissen also, dass das Universum nicht symmetrisch sein kann. Aber wieso? Die Physik liefert uns dazu – noch – keone Hinweise. Astrophysiker suchen deshalb schon länger nach visuellen Spuren, die vielleicht etwas über die Art der Asymmetrie und ihr erstes Auftreten verraten. Eine spannende neue Herangehensweise bedient sich…
Woher kommen die Blasen außerhalb der Milchstraße? Astrophysik

Woher kommen die Blasen außerhalb der Milchstraße?

Schon 2020 haben Astronomen haben in der ersten vollständigen Himmelskarte des Röntgenteleskops eRosita an Bord des SRG-Observatoriums eine auffallende Entdeckung gemacht: eine riesige kreisrunde Struktur aus heißem Gas unterhalb der Milchstraßenebene, die den größten Teil des südlichen Himmels einnimmt. Eine ähnliche Struktur am Nordhimmel, der sogenannte „Nordpolar-Sporn“, war bereits seit langem bekannt und man nahm an, dass er von einer frühen Supernova-Explosion stammte. Zusammengenommen scheinen die nördliche und die südliche Struktur stattdessen beide aus dem galaktischen Zentrum auszutreten und erinnern in ihrer Form an eine Sanduhr. Diese sog. eRosita-Blasen beschäftigen die Forscher seitdem weiter, und wie es aussieht, sind…
Ein neues Bild der Dunklen Materie Astrophysik

Ein neues Bild der Dunklen Materie

Wir können sie nicht sehen – aber indem wir ihre Wirkung beobachten, können wir trotzdem herausfinden, wo sie sich versteckt. Die Rede ist von der Dunklen Materie. Forscher des Atacama Cosmology Telescope (ACT) haben jetzt nach diesem Prinzip ein bahnbrechendes neues Bild erstellt, das die bisher detaillierteste Karte der Dunklen Materie zeigt. Sie erstreckt sich über ein Viertel des gesamten Himmels und reicht tief in den Kosmos hinein. Darüber hinaus bestätigt sie – wieder einmal – Einsteins Theorie, wie massive Strukturen über die gesamte Lebensdauer des Universums von 13,8 Milliarden Jahren wachsen und das Licht beugen. "Wir haben die unsichtbare…