Astrophysik

Auf der Suche nach der Asymmetrie des Universums Astrophysik

Auf der Suche nach der Asymmetrie des Universums

Wäre das Universum symmetrisch, gäbe es weder Sie noch mich noch sonst irgendetwas – außer einer Menge Energie. Dann hätten sich nämlich kurz nach dem Urknall Materie und Antimaterie, die damals (Symmetrie vorausgesetzt) in identischer Menge existiert haben müssen, gegenseitig annihiliert. Das ist nicht passiert. Materie hat die Oberhand behalten. Wir wissen also, dass das Universum nicht symmetrisch sein kann. Aber wieso? Die Physik liefert uns dazu – noch – keone Hinweise. Astrophysiker suchen deshalb schon länger nach visuellen Spuren, die vielleicht etwas über die Art der Asymmetrie und ihr erstes Auftreten verraten. Eine spannende neue Herangehensweise bedient sich…
Woher kommen die Blasen außerhalb der Milchstraße? Astrophysik

Woher kommen die Blasen außerhalb der Milchstraße?

Schon 2020 haben Astronomen haben in der ersten vollständigen Himmelskarte des Röntgenteleskops eRosita an Bord des SRG-Observatoriums eine auffallende Entdeckung gemacht: eine riesige kreisrunde Struktur aus heißem Gas unterhalb der Milchstraßenebene, die den größten Teil des südlichen Himmels einnimmt. Eine ähnliche Struktur am Nordhimmel, der sogenannte „Nordpolar-Sporn“, war bereits seit langem bekannt und man nahm an, dass er von einer frühen Supernova-Explosion stammte. Zusammengenommen scheinen die nördliche und die südliche Struktur stattdessen beide aus dem galaktischen Zentrum auszutreten und erinnern in ihrer Form an eine Sanduhr. Diese sog. eRosita-Blasen beschäftigen die Forscher seitdem weiter, und wie es aussieht, sind…
Ein neues Bild der Dunklen Materie Astrophysik

Ein neues Bild der Dunklen Materie

Wir können sie nicht sehen – aber indem wir ihre Wirkung beobachten, können wir trotzdem herausfinden, wo sie sich versteckt. Die Rede ist von der Dunklen Materie. Forscher des Atacama Cosmology Telescope (ACT) haben jetzt nach diesem Prinzip ein bahnbrechendes neues Bild erstellt, das die bisher detaillierteste Karte der Dunklen Materie zeigt. Sie erstreckt sich über ein Viertel des gesamten Himmels und reicht tief in den Kosmos hinein. Darüber hinaus bestätigt sie – wieder einmal – Einsteins Theorie, wie massive Strukturen über die gesamte Lebensdauer des Universums von 13,8 Milliarden Jahren wachsen und das Licht beugen. "Wir haben die unsichtbare…
Die flachste Explosion Astrophysik

Die flachste Explosion

Eine Explosion von der Größe unseres Sonnensystems hat die Wissenschaftler verblüfft, da ihre Form – ähnlich einer extrem flachen Scheibe – alles in Frage stellt, was wir über Explosionen im Weltraum wissen. Bei der beobachteten Explosion handelte es sich um eine helle Fast Blue Optical Transient (FBOT) – eine extrem seltene Explosionsart, die viel seltener als etwa Supernovae. Die erste helle FBOT wurde im Jahr 2018 entdeckt und erhielt den Spitznamen "die Kuh". Explosionen von Sternen im Universum sind fast immer kugelförmig, da die Sterne selbst kugelförmig sind. Diese Explosion, die sich in 180 Millionen Lichtjahren Entfernung ereignete, ist jedoch…
Der Weg des Wassers Astrophysik

Der Weg des Wassers

Das Wasser, das die Ozeane, Seen und Flüsse der Erde füllt, hat einen weiten Weg hinter sich. Es entsteht zunächst in Molekülwolken, die zu 90 Prozent aus molekularem Wasserstoff bestehen. Wenn sich in diesen Wolken einzelne Gebiete zu Sternen verdichten, spielt es bei der Ausbildung der protoplanetaren Scheibe eine wichtige Rolle. Dabei wird es oft als Eis in ihre äußeren Bereiche transportiert, von wo es dann später durch Kometen zu den inneren Planeten gebracht wird. Den ersten und den letzten Abschnitt dieses Weges konnten die Kosmologen schon gut dokumentieren, aber bei der Verteilung innerhalb der Akkretionsscheibe hatten sie Messprobleme.…
Rekord: Bisher schwerster Gamma-Ausbruch beobachtet Astrophysik

Rekord: Bisher schwerster Gamma-Ausbruch beobachtet

Eine kosmische Explosion gigantischen Ausmaßes hielt Astronomen Mitte Oktober in Atem – der nächstgelegene und möglicherweise energiereichste Gammastrahlenausbruch (GRB), der jemals beobachtet wurde. Der GRB mit der Bezeichnung GRB 221009A ereignete sich in einer Entfernung von etwa 2,4 Milliarden Lichtjahren in Richtung des Sternbilds Pfeil. Er wurde erstmals am Morgen des 9. Oktober von Röntgen- und Gammastrahlen-Weltraumteleskopen entdeckt, darunter das Fermi Gamma-ray Space Telescope der NASA, das Neil Gehrels Swift-Observatorium und die Raumsonde Wind. Als sich die Nachricht von dieser Entdeckung schnell verbreitete, arbeiteten zwei Astronomenteams eng mit den Mitarbeitern von Gemini South zusammen, um die frühestmöglichen Beobachtungen des…
Die Asche der allerersten Sterne Astrophysik

Die Asche der allerersten Sterne

Das Universum war gerade einmal 100 Millionen Jahre alt, als bereits die ersten Sterne aufflackerten. Schon sehr früh verstärkte die Dunkle Materie Inhomogenitäten in der Struktur des Weltalls so, dass es Bereiche mit einer höheren Konzentration an Wasserstoff gab. Der ballte sich zusammen, und wie es heute noch geschieht, entstand ein Stern. Mit unserer Sonne sind diese allerersten kosmischen Leuchtfeuer, die man heute als »Population III« bezeichnet, kaum vergleichbar. Sie müssen vor allem aus Wasserstoff und Helium bestanden haben – schon deshalb, weil es im frühen Universum gar keine anderen Elemente gab. Daran sollten diese Sterne auch zu erkennen sein…
Gasblase jagt um Kern der Milchstraße Astrophysik

Gasblase jagt um Kern der Milchstraße

Astronomen haben eine heiße Gasblase entdeckt, die im Uhrzeigersinn um das schwarze Loch Sagittarius A* rotiert – den Kern unserer Galaxis also. Gefunden hat man diese Blase allerdings nicht direkt, sondern über eine Begleiterscheinung: von Ausbrüchen (Flares) im Röntgenbereich nämlich, die man immer wieder festgestellt hat, und zwar ausgehend von dem Schwarzen Loch Sgr A*. Da nichts das Schwarze Loch selbst verlassen kann, muss ein Phänomen in unmittelbarer Nähe dafür verantwortlich sein – die Gasblase. (mehr …)