Neues von Planet Neun

Schon im vergangenen Jahr meinten Forscher, im äußeren Sonnensystem weit jenseits des Neptun einen weiteren Planeten gefunden zu haben: “Planet Neun”, wie der hypothetische Himmelskörper genannt wird. Die Hinweise erwiesen sich letztlich als Fehlschlüsse, doch der eigentliche Grund, warum ein neunter Planet wahrscheinlich ist, gilt nach wie vor: Díe Bahnebenen des Zwergplaneten Sedna und einer ähnlicher Objekte (der Sednoiden) sind merkwürdig verschoben. Daran soll die Anziehungskraft von Planet Neun schuld sein.

Das bestätigen spanische Astronomen nun erneut. Sie haben die Bahnen der bekannten transneptunischen Objekte mit einer neuen Methode analysiert. Die Forscher beschränken sich dabei auf die Klasse der so genannten ETNOs, der Extreme Trans Neptunian Objects. Das sind Himmelskörper in etwa 150 Astronomischen Einheiten (AE, Entfernung Erde – Sonne) Abstand, die der Sonne nie näher kommen als Neptun.

Die Bahnen dieser Objekte scheinen nun gleich mehrere Besonderheiten aufzuweisen. Zum einen häufen sie sich in bestimmten Bereichen, zum anderen gibt es eine Beziehung des Kreuzungspunkt mit der Ekliptik (der Ebene, in der alle Planeten kreisen) und der Entfernung zur Sonne. Beide Tatsachen sind nur erklärbar, wenn es in 300 bis 400 AE Abstand einen Himmelskörper mit etwa zehnfacher Erdmasse gibt, eben Planet Neun. Mit dem vermuteten marsgroßen Objekt hinter dem Kuipergürtel hat dieser Planet Neun übrigens nichts zu tun, es könnte sogar sein, dass beide Planeten existieren.

Existiert ein Planet jenseits des Neptun? (Künstlerische Darstellung der NASA)

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.