Astronauten entwickeln in der Schwerelosigkeit leichtes Fieber
Ein längerer Aufenthalt in der Schwerelosigkeit führt nicht nur zum Verlust von Knochen- und Muskelmasse, sondern erhöht auch die Körpertemperatur. Das haben Forscher unter anderem der Berliner Charité an Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS gemessen. Ihre Ergebnisse veröffentlicht das Magazin Scientific Reports. Dazu hatten sie spezielle Stirn-Sensoren entwickelt, die auch für kleinere Temperaturdifferenzen empfindlich sind.
Während sportlicher Aktivität stieg die Kerntemperatur der Astronauten demnach auf bis zu 40 Grad. Doch mit der Zeit, also über zweieinhalb Monate, erhöhte sich auch die Körpertemperatur in Ruhe um ein Grad auf 38 Grad. Offenbar fällt es dem Körper unter dem Einfluss der Mikrogravitation deutlich schwerer, überflüssige Wärme abzugeben. Schweiß verdunstet auf der Haut schlechter, was insbesondere doch das deutliche Fieber nach schwerer körperlicher Betätigung erklärt. Zudem kann auch physischer und psychischer Stress die Körpertemperatur erhöhen.
Dass der Körper selbst diese Übertemperatur als Fieber ansieht, bestätigt eine erhöhte Konzentration eines Anti-Entzündungs-Proteins, die die Forscher ebenfalls im Blut der Probanden feststellten. Etwa zehn Tage nach der Landung auf der Erde normalisierte sich die Körpertemperatur der Astronauten wieder.