Die Europäer haben jetzt das größte …

… Teleskop der Welt, wenn man nach der gesamten Lichtsammelfläche sortiert. Das “Very Large Telescope” (VLT) der Europäischen Südsternwarte auf dem Cerro Paranal in Chile errichtet, besteht aus vier 8,2-Meter-Spiegelteleskopen. Nun hat man die vier Einzelteleskope erstmals zusammengeschaltet, um den “Echelle SPectrograph for Rocky Exoplanet and Stable Spectroscopic Observations” (ESPRESSO) mit besonders viel Licht zu versorgen. Die einzigartige Kombination entspricht den Lichtsammel-Qualitäten eines 16-Meter-Teleskops.

Die Auflösung erhöht sich durch den Trick nicht. Die Kombination macht also noch größere Instrumente wie das künftige E-ELT (39 m) nicht überflüssig.

Gerade für den Spektrographen ESPRESSO, der die Verteilung des Gesamtlichts einer Quelle auf bestimmte Wellenlängen untersucht, sind aber höhere Lichtausbeuten sehr wichtig. Zu den zwei Hauptzielen von ESPRESSO gehören die Entdeckung und Charakterisierung erdähnlicher Planeten (aus dem Anteil ionisierten Sauerstoffs in hohen Schichten der Atmosphäre lässt sich zum Beispiel auf den Ablauf biologischer Prozesse schließen) sowie die Suche nach einer möglichen Variabilität fundamentaler Konstanten der Physik, wofür das Instrument das Licht weit entfernter und lichtschwacher Quasare analysieren muss.

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.