Hard Science Fiction von Brandon Q. Morris
Haben Sie schon mal einem Mond bei der Entstehung zugesehen? Astrophysik

Haben Sie schon mal einem Mond bei der Entstehung zugesehen?

Am Anfang ist die Gas- und Staubwolke. Sie kontrahiert zu einer Scheibe, und in ihrer Mitte zündet ein Stern. In der protoplanetaren Scheibe um den Stern formen sich Planetoiden, aus denen Planeten wachsen. Um die Planeten wiederum kreisen Staubscheiben, aus denen schließlich Monde werden. Bis auf den letzten Schritt ist die Theorie der Entstehung von Sonnensystemen längst auch durch Beobachtungen belegt. Aber eine Staubscheibe um einen Planeten konnte noch kein Teleskop entdecken. Jetzt gelang ALMA, dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), die erste solche Beobachtung, und zwar in dem jungen Sonnensystem PDS 70, das etwa 370 Lichtjahre von der…
Den Mars in eine zweite Erde verwandeln – ein simpler Trick Leben

Den Mars in eine zweite Erde verwandeln – ein simpler Trick

Ein spannendes Verfahren, den Mars in einen fruchtbaren Planeten zu verwandeln, stellen Forscher im Fachmagazin Nature Astronomy vor: Sie wollen unseren Nachbarn mit einer dünnen Schicht aus Silicat-Aerogel überziehen. Wie soll das funktionieren? Der Rote Planet weist zwei Eigenschaften auf, die die Existenz von Leben auf seiner Oberfläche erschweren. Zum einen ist es dort deutlich zu kalt, zum anderen zerstört die durch die dünne Atmosphäre in höherem Maß als bei der Erde auf den Marsboden treffende kosmische Strahlung. Wollte man erdähnliche Verhältnisse und damit flüssiges Wasser an der Oberfläche erreichen, müsste die mittlere Temperatur um etwa 50 Grad angehoben…
Nutzen Bakterien Wolfram als interstellaren Strahlungsschutz? Leben

Nutzen Bakterien Wolfram als interstellaren Strahlungsschutz?

Wolfram ist ein Schwermetall mit beeindruckenden Eigenschaften: Das weißglänzende Material schmilzt erst bei 3422 Grad Celsius und verdampft sogar erst bei 5930 Grad. Es widersteht fast allen Säuren und hat beinahe die Dichte von Gold. Interessant ist auch, dass seine natürlichen Isotope allesamt instabil sein müssten. Ihre Halbwertszeit liegt allerdings im Bereich von Trillionen Jahren, sodass der Zerfall in unseren Zeitmaßstäben nicht messbar ist. Der Mensch hat aus Wolfram Glühwendeln für Glühlampen und Leuchtstoffröhren konstruiert. In der Kohlenstoff-Verbindung Wolframcarbid ist es fast so hart wie Diamant, deshalb ist es in der Werkzeugtechnik unabdingbar. Aber auch Mikroorganismen wissen anscheinend mit…
Große Stern-Babys wachsen ähnlich wie kleine Astrophysik

Große Stern-Babys wachsen ähnlich wie kleine

Der 5500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Skorpion gelegene Protostern G353.273+0.641 ist noch ein Baby. Er hat erst vor etwa 3000 Jahren gezündet; das ist astronomisch ein wirklich kurzer Zeitraum. Trotzdem ist G353 bereits zehnmal so schwer wie die Sonne, und er wächst weiter. Erstmals haben Forscher mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) einen direkten Blick von oben auf einen so massiven Protostern und seine Umgebung erhaschen können. Dabei haben sie fesgestellt, dass die pure Größe offenbar keinen Unterschied macht. G353 verhält sich jedenfalls nicht anders als leichtere Sternbabys. Als Protostern ist er von einer Staubscheibe…
Alt und jung gleichzeitig? Das Rätsel der Roten Riesen Astrophysik

Alt und jung gleichzeitig? Das Rätsel der Roten Riesen

Am Ende ihres Lebens entwickeln sich Sterne der Hauptreihe (also in Zukunft auch die Sonne) zu Roten Riesen. Dieser Weg ist ihnen vorgezeichnet. Trotzdem ist es nicht so einfach, einem Roten Riesen sein wahres Alter anzusehen. Denn es gibt zu viele individuelle Faktoren, die die Entwicklung dorthin beschleunigen oder bremsen können. Die Astronomen sind zwar inzwischen recht gut in dieser Kunst, aber es gibt immer wieder Ausnahmen. Vor vier Jahren haben Forscher des Leibniz-Instituts für Astrophysik und des Max-Planck-Instituts für Astronomie Rote Riesen entdeckt, bei denen die Altersangaben je nach Methode um bis zu vier Milliarden Jahre schwankten. „Die…
Das interstellare Medium als Tankstelle – eine Beispielrechnung Astrophysik

Das interstellare Medium als Tankstelle – eine Beispielrechnung

In meinem Buch "Proxima Rising" schildere ich, wie ein zunächst stecknadelgroßes Raumschiff von starken Lasern auf 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt wird. Danach wächst es, indem es Material aus seiner Umgebung aufsammelt. Aber ist das nicht völlig unrealistisch, weil der Raum zwischen den Sternen einfach nur leer ist? Sie ahnen die Antwort, denn ich bemühe mich ja um harte, wissenschaftlich mögliche Science Fiction: Nein. Das Vakuum ist nicht leer. Aus quantenphysikalischer Sicht ist es sogar alles andere als das, aber darauf beziehe ich mich nicht. Der normale interstellare Raum ist voller Materie. Dabei handelt es sich größtenteils um Wasserstoff,…
Dragonfly-Mission zum Saturnmond Titan soll 2026 starten Leben

Dragonfly-Mission zum Saturnmond Titan soll 2026 starten

Großartige Nachrichten für die Leser der Eismond-Serie hat die NASA zu vermelden: 2026, also in nur sieben Jahren, wird eine innovative Mission in Richtung Titan starten, die die Oberfläche des faszinierenden Titanmondes mit Hilfe einer autonomen Drohne erforschen wird. "Dragonfly" (Libelle) findet dort gute Flugbedingungen vor – der Atmosphärendruck des Titan an der Oberfläche ist noch 50 Prozent größer als der Luftdruck an der Erdoberfläche. Sogar ein Mensch könnte dort im Wingsuit aus eigener Kraft fliegen, meinen Forscher, weil die Gravitation des Titan (der nur etwas größer als der Planet Merkur ist) zugleich deutlich geringer als hierzulande ausfällt. (mehr …)
Very Large Telescope nimmt Alpha-Centauri-System unter die Lupe Leben

Very Large Telescope nimmt Alpha-Centauri-System unter die Lupe

Das unserer Sonne am nächsten gelegene Sternsystem (4,37 Lichtjahre entfernt) besteht aus zwei sonnenähnlichen Sternen (Alpha Centauri A und B) und dem Roten Zwerg Proxima Centauri. Dass um Proxima Centauri ein Gesteinsplanet kreist, wissen die Astronomen bereits. Aber wie sieht es bei dem Binär Alpha Centauri aus? Das soll ein neues, von der Initiative "Breakthrough Watch" und der Europäischen Südsternwarte (ESO) entwickeltes Instrument namens NEAR herausfinden. NEAR (Near Earths in the AlphaCen Region) ist vor allem ein sogenannter thermischer Infrarot-Koronograf. Das Instrument blockiert den größten Teil des vom Zielstern empfangenen Lichts und ist gleichzeitig dafür optimiert, nicht das von einem…