Starke Regenfälle auf dem Mars

Auch wenn es an seinen Polen riesige Wasservorräte gibt – der Mars ist ein eher trockener Ort, jedenfalls heute. Das war aber nicht immer so. Nachdem sich der Planet vor 4,5 Milliarden Jahren parallel zur Erde gebildet hatte, war seine Atmosphäre noch sehr dicht und heiß. In der Prä-Noachischen Periode kühlte sie sich langsam ab; vor 4,1 Milliarden Jahren gab es auf dem Mars riesige Ozeane. Aber Regen? Der hat erst später zur Bildung typischer Strukturen geführt, wie Forscher in einem neuen Paper beschreiben. In der Frühzeit war die Atmosphäre so dicht, dass Niederschläge nur als sehr feine Tropfen fallen konnten, also eher wie Nebel.

Das änderte sich. Je niedriger der Druck der Atmosphäre wurde, desto größer wurden die Regentropfen. In der Noachischen Periode, vor 4,1 bis 3,7 Milliarden Jahren, war der Planet einem schweren Bombardement duch Asteroiden ausgesetzt. Parallel vergrößerten sich die Regentropfen so weit, dass sie die Landschaft des Mars verändern konnten. Als der Luftdruck dann den heutigen Atmosphärendruck auf der Erde erreichte (1 bar), konnten die Tropfen auf 7,3 Millimeter anwachsen – das ist sogar ein Millimeter mehr als bei irdischem Regen.

Leider folgte auf die Noachische dann die Hesperische Periode. Zunächst schaltete sich, wohl weil das Innere des Mars abkühlte, der Magnetfeld-Dynamo ab. Das erschwerte es dem Planeten in Zukunft, seine Atmosphäre zu halten. Dann gab es heftige Vulkanausbrüche, die Schwefeldioxid ausstießen, das am Boden zu Schwefelsäure wurde; das Klima wurde kälter, ein großer Teil des Wassers gefror zu Eis – und vermutlich war es an diesem Zeitpunkt mit dem Leben auf dem Mars zu Ende.

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.