Staubring um Proxima Centauri entdeckt – Hinweis auf Planetensystem?

Dass um den der Sonne nächstgelegenen Stern Proxima Centauri ein Planet kreist, wissen Astronomen schon länger. Nun hat das ALMA-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile einen Staubring um den Stern entdeckt, der mit dem Asteroidengürtel des Sonnensystems vergleichbar ist. Während der Planet Proxima Centauri b mit einer Entfernung vin 4 Millionen Kilometern (Distanz Erde-Sonne: 150 Millionen Kilometer) in sehr engem Orbit um ssinen Stern kreist, befindet sich der Staubring deutlich weiter entfernt, nämlich in einigen hundert Millionen Kilometern Abstand.

Der Ring könnte Partikel von Millimetergröße bis hin zu kilometergroßen Asteroiden enthalten. Er hat etwa ein Hundertstel der Erdmasse und eine Temperatur von -230 Grad Celsius. Wenn man das Proxima-Centauri-System als Miniatur unseres Sonnensystems betrachtet, wäre der Staubring eine Entsprechung unseres Kuipergürtels. Die Astronomen haben außerdem Hinweise auf einen weiteren Ring noch viel weiter draußen im All, der aber noch nicht endgültig bestätigt ist.

Die Entdeckung fasziniert die Astronomen doppelt – zum einen zeigt sie, dass um Proxima Centauri noch weitere Planeten entstanden sein könnten. Denn solche Ringe werden oft dann geboren, wenn irgendetwas das Zusammenballen des Staubs zu einem Körper verhindert. Dieses “Etwas”, also einen weiteren Planeten, hoffen die Forscher anhand von Bahnstörungen der Staubringe identifizieren zu können. Einen derart weit entfernten Planeten mit den sonst üblichen Methoden aufzuspüren, ist nämlich fast unmöglich.

Weitere Erklärungen bieten die Videos der ESO unten.

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.