Warum es keine Super-Erden im Sonnensystem gibt
In vielen Sonnensystemen, in denen Astronomen Gesteinsplaneten entdecken, sind diese deutlich größer als die Erde – es handelt sich um so genannte Super-Erden. Aber warum ist das ausgerechnet in unserem Heimatsystem anders, wo die Erde der größte Gesteinsplanet ist? Im Wissenschaftmagazin PNAS zeigen Forscher jetzt, dass Jupiter schuld ist.
Der Gasriese hat sich schon ungewöhnlich früh gebildet: Als das Sonnensystem erst eine Million Jahre alt war, war Jupiter schon so schwer wie zwanzig Erden. Dadurch konnte kein Gesteinsmaterial mehr von außerhalb seiner Umlaufbahn ins Innere gelangen, um dort Gesteinsplaneten zu bilden – die Anziehungskraft des Gasplaneten hat als unsichtbare Barriere gewirkt.
Auf die Spur gekommen sind die Forscher dieser Diagnose anhand der Zusammensetzung von Meteoriten. Diese kommen offenbar aus zwei verschiedenen Reservoiren, die ab 1 Million Jahre nach der Entstehung des Sonnensystems räumlich getrennt gewesen sein müssen. Der einzige sinnvolle Mechanismus dafür scheint Jupiter zu sein. Für die Menschheit war das jedenfalls eine gute Entscheidung – auf einem Planeten mit weitaus höherer Anziehungskraft sähe Leben sicher anders aus, wenn es welches gäbe.
In der ZDF-Mediathek habe ich gerade erst vor einigen Tagen eine etwas andere Erklärung von Harald Lesch dazu gesehen, denn Saturn soll wohl entscheidend dafür verantwortlich sein, dass beide Gasriesen nicht, wie oft in anderen Sonnensystemen festgestellt, in unmittelbarer Sonnennähe kreisen:
https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/als-der-saturn-das-sonnensystem-rettete-102.html
Das Paper ist noch ein bisschen neuer als das, was Lesch da erklärt, und es betrifft auch eine frühere Zeit in der Evolution des Sonnensystems.