Als auf Asteroiden noch Eisen-Vulkane ausbrachen
Die verschiedenen Objekte unseres Sonnensystems bestehen in der Regel aus Gestein (wie die Erde, der Mars oder die meisten Asteroiden) oder aus leichten Elementen (wie die Gasriesen und die Sonne selbst). Doch es gibt Ausnahmen. Eine davon kennt man schon seit 1852: Damals entdeckte der Astronom Annibale De Gasparis den Asteroiden (16) Psyche. Dieser 150 Kilometer durchmessende Brocken kreist zwischen Mars und Jupiter.
Und er besteht zum größten Teil aus Metall. Vor allem sind es Eisen und Nickel, die auch auf der Erde häufig sind. Aber auch seltene Metalle sind dort weit häufiger als auf unserem Heimatplaneten. Platin, Iridium und andere Schätze gibt es dort in weitaus höherer Konzentration. Psyche ist nicht der einzige metallische Asteroid, inzwischen hat man noch deutlich mehr entdeckt. Wie sie entstanden sind, ist noch nicht ganz klar.
Womöglich auf zwei verschiedenen Wegen. Psyche nämlich, glauben Forscher, könnte der Eisenkern eines weitaus größeren Objekts sein. Bei einem oder mehreren Zusammenstößen wurde der steinerne Mantel abgesprengt, sodass der Kern übrig blieb. Andere M-Asteroiden könnten aus der Frühzeit übrig geblieben sein. Das Metall hat sich während der Entstehung zu Klumpen geformt. Dabei kam es dann sogar zur Ausbildung von Eisen-Vulkanen, wie es ein Paper beschreibt: Die Kruste wurde schneller fest als das Innere. Und wenn etwas Festes, Dichtes auf etwas Dünnerem schwimmt, drängt die Flüssigkeit nach oben.
Wie das Ergebnis dann genau aussieht, hängt davon ab, welche Elemente in dem Asteroiden vertreten sind. Handelt es sich um fast reines Eisen, wird man eher ruhig dahinziehende Lava-Ströme finden. Sind allerdings leichtere Elemente untergemischt, könnte es auch zu richtigen Ausbrüchen gekommen sein, bei denen flüssiges Metall in das Weltall spritzte.
Ob davon heute noch etwas zu sehen ist, weiß man nicht. Die NASA plant allerdings eine Sonde, die Psyche 2026 besuchen soll. Sie könnte dann auch nach vulkanischen Spalten suchen.