Auswurf eines ultraschweren Schwarzen Lochs gemessen

Im Zentrum der meisten Galaxien, auch in unserer Milchstraße, residiert ein superschweres Schwarzes Loch. Das dient nicht nur als Massezentrum – es beeinflusst auch die Entwicklung der Galaxie mit, vor allem durch ihren Gasausstoß, der entsteht, wenn das Schwarze Loch mehr Materie konsumiert, als es gerade verkraften kann.

Astronomen ist jetzt erstmals gelungen, einen solchen Ausstoß direkt einem Schwarzen Loch zuzuordnen. Dazu haben die Forscher die aktive Galaxie IRAS 13224-3809 über mehrere Tage gleich mit zwei Teleskopen beobachtet: dem NuSTAR (Nuclear Spectroscopic Telescope Array) der NASA und dem XMM-Newton der ESA. XMM-Newton ist ein Röntgenteleskop, NuSTAR misst Spektren, also die Verteilung von Wellenlängen im Licht einer Quelle, die Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Quelle und der Bereiche, die das Licht durchquert, zulässt. Dabei zeigte sich, das das ausgestoßene Material und die Intensität der Röntgenstrahlung miteinander verknüpft sind, also dieselbe Quelle haben – das Schwarze Loch.

Ein superschweres Schwarzes Loch gibt aus seinem inneren Bereich (pink) Röntgenstrahlung ab, während die Materiescheibe darum herum einen Gassturm entfesselt (künstlerische Vorstellung, Quelle: ESA)

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BrandonQMorris
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  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.