Die beiden großen Ozeane des Mars

Wann war unser Nachbarplanet Mars von Wasser bedeckt? Bisher nahm man an, dass zunächst die Tharsis-Vulkanregion die eine Seite des Planeten bedeckte und dann die Ozeane entstanden. Doch bei dieser Theorie gibt es Probleme, die Menge des seitdem ins All und im Untergrund verschwundenen Wassers in Einklang zu bringen – es fehlt Wasser.

Forscher der University of California in Berkeley schlagen nun ein anderes Szenario vor. Demnach wären der 5000 Kilometer dzrchmessende Tharsis-Komplex und der große Arabia-Ozean auf der gegenüberliegenden Seite gleichzeitig entstanden. Da die Vulkanebene zu diesem Zeitpunkt logischerweise noch nicht so groß war, verformte sie die Kruste des Planeten weniger. Der Ozean wäre dann weniger tief als bisher gedacht gewesen – sodass es nicht zu der Diskrepanz in der Wassermenge kommt.

Der Vulkanismus könnte dabei direkt zur Entstehung der Ozeane beigetragen haben. Die von den Vulkanen in die Atmosphäre beförderten Gase hätten demnach einen Treibhauseffekt hervorgerufen, durch den es überhaupt erst warm genug für die Existenz flüssigen Wassers wurde.

Bisher ist das nur eine Theorie. Der Insight-Lander der NASA, der im Mai startet, könnte jedoch Indizien dafür liefern.

Zunächst entstand vor 4 Milliarden Jahren der Arabia-Ozean (links). Später, vor etwa 3,6 Milliarden Jahren, machte sich an seiner Stelle der (kleinere) Deuteronilus-Ozean breit. Beide koexistierten mit dem riesigen Tharis-Vulkanmassiv auf der anderen Seite des Planeten. Das Wasser ist später teils ins All, teils in den Untergrund verschwunden. Der frühere Meeresgrund ist nun als die Nördlichen Ebenen bekannt. (Bild: Robert Citron images, UC Berkeley)

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BrandonQMorris
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  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.