Die Dunkle Energie verändert sich mit der Zeit

Die Dunkle Energie soll dafür zuständig sein, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt, statt sich wieder zusammenzuziehen. Worum es sich bei dieser mysteriösen Energieform handelt, darüber haben die Forscher noch keine gut begründeten Theorien. Stimmt diese Vorstellung vom Kosmos, muss sie heute 72 Prozent des Materiegehalts des Universums ausmachen.

Wie sah es aber in der Vergangenheit aus? Die Theorie nimmt an, dass der Einfluss der Dunklen Energie zunächst gering war. Also müsste sich die Expansion des Alls mit der Zeit deutlich verändert haben. Das haben Forscher jetzt mit Hilfe des Chandra-Röntgenteleskops und des XMM-Newton der ESA mit einer neuen Methode an Quasaren überprüft. Quasare, aktive Galaxienkerne, sind so weit von uns entfernt, dass sie quasi aus der Vergangenheit zu uns leuchten.

Die Forscher haben dazu 1598 Quasare vermessen. Sie haben die UV- und die Röntgenstrahlung der Objekte quantifiziert und in Beziehung zu ihrer Entfernung gesetzt. Das Ergebnis ist eine Aussage über die Expansionsgeschwindigkeit des Alls. Es zeigte sich das bereits auf anderem Weg gefundene Ergebnis: Die Wirkung der Dunklen Energie war vor vielen Milliarden Jahren noch deutlich schwächer als heute.

Schematische Darstellung der Forschungsarbeit (Bild: NASA/CXC/Univ. of Florence/G.Risaliti & E.Lusso)

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.