Saturn ist der neue Mond-König – und Sie können Namenspate werden!

Dass ein Planet – wie die Erde – nur einen einzigen Begleiter hat, ist in unserem Sonnensystem eher die Ausnahme. Mit 79 Monden hat der Riesenplanet Jupiter bisher die größte Mond-Herde gehabt. Nun wird er von Saturn übertrumpft, der mit einem großen Schritt von 62 auf 82 zulegt. Die neuen Monde um den Ringplaneten wurden mit dem Subaru-Teleskop auf dem Mauna Kea in Hawaii gefunden.

Jeder der Neulinge durchmisst ungefähr fünf Kilometer. Siebzehn der zwanzig orbitieren falsch herum, in einem retrograden Orbit, also entgegengesetzt zur Rotation des Planeten. Die anderen drei absolvieren ihre Saturnrunde richtig herum, prograd. Dass die Monde erst jetzt gefunden wurden, liegt nicht nur an ihrer geringen Größe, sondern auch an den weiten Orbits. Nur zwei der prograden Monde sind noch relativ nah und benötigen etwa zwei Jahre für eine Umkreisung (der Erdmond braucht einen Monat). Die anderen 18 hingegen brauchen sogar mehr als drei Erdjahre dafür.

Die neuen Monde brauchen natürlich auch neue Namen. Die Entdecker halten dazu einen Wettbewerb ab – Sie können also zum Namenspaten eines Saturn-Begleiters werden. Der Wettbewerb läuft bis zum 6. Dezember. Zur Teilnahme müssen Sie Ihren Vorschlag an @SaturnLunacy mit dem Hastag #NameSaturnsMoons twittern und dazu verraten, wie Sie auf den Namen gekommen sind. Fotos, Zeichnungen oder Videos werden auch gern gesehen.

Völlig frei sind Sie bei der Namenswahl nicht. Ihre Vorschläge sollten die Natur der neu entdeckten Monde beachten. Zwei der Neulinge (sie sind womöglich der Überrest eines zerbrochenen größeren Mondes) gehören zur Inuit-Gruppe und müssen nach Giganten aus der Inuit-Mythologie benannt werden. Siebzehn der neu entdeckten Monde müssen Namen von Riesen aus der nordischen Mythologie bekommen. Auch bei ihnen könnte es sich um Bruchstücke eines größeren Mondes handeln. Einer von ihnen ist der bisher am weitesten von Saturn entfernte Mond. Der letzte, der zwanzigste, wird der gallischen Gruppe zugeordnet und braucht deshalb den Namen eines Riesen aus der gallischen Mythologie.

Bereits verwendete Namen könen Sie im Minor Planet Center der IAU nachschlagen.

Fotos des neu entdeckten äußeren prograden Mondes, im Abstand von einer Stunde aufgenommen (Bild: Scott Sheppard)
Animation des neu entdeckten prograden Mondes (Bild: Scott Sheppard)
Die 20 neu entdeckten Monde um Saturn und ihre Bahnen (Bild: Carnegie Institution for Science. (Saturn image is courtesy of NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute. Starry background courtesy of Paolo Sartorio/Shutterstock.))

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.