Spektakuläre Details auf der Oberfläche der Sonne

Das Daniel K. Inouye Solar Telescope (DKIST) der NSF spielt in meinem Roman “Silent Sun” eine wichtige Rolle. Als ich das Buch schrieb, war das Sonnenteleskop noch im Bau. Es ist auch heute nicht komplett fertiggestellt, doch es hat bereits die ersten Schnappschüsse seines einzigen Beobachtungsobjekts angefertigt, unserer Sonne. Die Bilder sind absolut beeindruckend, zeigen sie doch die Oberfläche der Sonne mit bisher nie gesehenen Details.

Auf diesem bei einer Wellenlänge von 789 nm aufgenommenen Bild sind erstmals Strukturen von bis zu 30 km Durchmesser erkennbar. Das Foto zeigt ein Muster, das von turbulentem, quasi kochenden Gas erzeugt wird, das die ganze Sonne bedeckt. Die zellartigen Gebilde sind jeweils etwa so groß wie Texas und deuten auf gewaltige Strömungen hin, die von unten herantransportiert werden. Heißes Plasma steigt bis in die helle Mitte der Zellen, kühlt sich ab und fließt in den dunklen Kanälen wieder ins Innere. In den Kanälen sind zudem kleine, helle Markierungen sichtbar, die Magnetfelder markieren (“klein” ist allerdings relativ, denn sie sind so groß wie New York). Von hier fließt Energie bis in die äußeren Schichten der Sonnenatmosphäre, die Korona, die sich dadurch bis auf 1 Million Grad erhitzt. Der Ausschnitt umfasst etwa 36.500 x 36.500 km. (Bild: NSO/AURA/NSF, CC-BY 4.0)
Zoom des oberen Bildes, Kantenlänge 8,200 x 8,200 km. (Bild: NSO/AURA/NSF, CC-BY 4.0)
Die Größenverhältnisse auf der Sonne (Hintergrundbild: NSO Integrated Synoptic Program/GONG)

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.