Wie funktionieren Mikroquasare?

Quasare sind aktive Galaxienkerne. Markarian 231 etwa besteht aus einem Paar ultraschwerer Schwarzer Löcher von vier und 150 Millionen Sonnenmassen, die in 600 Millionen Lichtjahren Entfernung vom Sonnensystem in enormem Tempo umeinander kreisen und dabei elektromagnetische Strahlung im ganzen Spektrum abgeben.

Die hellsten Objekte im Universum sind allerdings zu weit entfernt, um sie genauer zu untersuchen. Deshalb freuen sich die Astronomen über die Entdeckung von Mikroquasaren. Was richtige Quasare auf der Ebene ganzer Galaxien veranstalten, ahmen Mikroquasare auf der Ebene eines Sonnensystems nach.

SS 433, ein solcher Mikroquasar, ist nur 18.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er besteht aus einem Schwarzen Loch von mehreren Sonnenmassen, entstanden bei einer Supernova, das Materie von einem Superriesen der Spektralklasse A absaugt. Das ungleiche Paar umkreist sich alle 13 Tage einmal und erzeugt dabei sehr energiereiche Jets.

Im Fall von SS 433 zeigen sie genau so ins All, dass sie inklusive ihrer Quelle perfekt von der Erde aus beobachtet werden können. Dadurch konnten die Astronomen feststellen, dass die hellsten Quellen nicht die beiden Himmelsobjekte von SS 433 sind, sondern die Punkte, an denen die Jets auf die von der Supernova-Explosion ausgestoßene Materie treffen.

Helligkeit der Gamma-Emissionen um den Mikroquasar SS 433 (Bild: HAWC Observatory)

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BrandonQMorris
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  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.