Woher kommt der Staub auf dem Mars?

Der Film »Der Marsianer« beginnt damit, dass der Protagonist durch einen Staubsturm von seiner Crew abgeschnitten und allein auf dem Planeten zurückgelassen wird. Tatsächlich fühlt sich wegen der sehr dünnen Atmosphäre ein Sturm auf dem Mars wie ein laues Lüftchen auf der Erde an, ein Raumschiff wirft er garantiert nicht um. Aber er erzeugt durchaus Probleme, weil sich der Himmel verdunkelt und die Energiegewinnung aus Sonnenlicht dann nicht mehr funktioniert.

Aber wo kommt der Staub her, der gerade fast den ganzen Planeten einhüllt?

Verwitterung, die auf der Erde Gestein zu Staub zermahlt, gibt es auf dem Mars seit Milliarden Jahren nicht mehr, und bei Meteoriteneinschlägen wird der Boden nicht so fein zerteilt. Auf der Suche nach der Quelle haben sich die Marsforscher die Zusammensetzung des Staubs angesehen, in der sich ein ganz bestimmtes Verhältnis von Schwefel und Chlor zeigt. Dadurch kommt nur eine einzige Region als Quelle in Frage: die Medusae Fossae, die sich auf etwa 5000 Kilometern entlang des Mars-Äquators erstrecken. Auf Radarbildern ist zu sehen, dass sie wohl primär aus vulkanischem Staub bestehen – die größte bekannte vulkanische Ablagerung im Sonnensystem. Über die Zeit hat der Wind einen Teil des Staubs abgetragen und verteilt – und zwar so viel, dass der Staub global eine zwei bis zwölf Meter dicke Schicht bilden könnte.

Ein Teil der Medusae Fossae, die durch Milliarden Jahre Winderosion ihr heutiges Aussehen bekommen hat (Bild: NASA/JPL/University of Arizona)
Der Himmel verdunkelt sich während eines Staubsturms (Bild des Curiosity-Rovers, Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.