Zwergplanet Ceres: Organische Verbindungen + Wasser = Leben?

Seit 2015 umkreist die NASA-Sonde Dawn den Zwergplaneten Ceres, in der Liste der größten Himmelskörper des Sonnensystems immerhin auf Platz 33 und eindeutig das größte Objekt des Asteroidengürtels. Mit rund 950 Kilometern Durchmesser vereint Ceres etwa ein Drittel der Masse des Asteroidengürtels auf sich.

Nachdem er lange wie ein langweiliger, grauer Asteroid aussah, hat sich inzwischen herausgestellt, dass er doch noch das ein oder andere Geheimnis besitzt. Zunächst fand man Hinweise, dass es unter seiner Oberfläche Reste eines flüssigen Ozeans geben könnte. Dann maß die Raumsonde Dawn Ausdünstungen von Wasserdampf, die man sich nicht erklären konnte.

Und nun beschreiben NASA-Forscher in einem Paper in Science, wie sie sogar organische Stoffe an seiner Oberfläche gefunden haben, die zu den Grundbausteinen des Lebens gehören. Diese Stoffe sind auch nicht aus irgendeiner dritten Quelle dorthin gelangt, sondern an Ort und Stelle entstanden. Ceres wird damit zu einem ebenso interessanten Ziel für die Suche nach Leben wie Enceladus oder Europa – mit dem Vorteil, dass der Zwergplanet mehr Sonnenenergie empfängt und leichter zu erreichen ist als die Monde von Saturn und Jupiter.

Im Video erklärt eine der Forscherinnen, Maria Cristina de Sanctis, wie es zu der Entdeckung kam.

Bild oben: Der einzige Berg des Zwergplaneten, Ahuna Mons (Auflösung: 35 Meter / Pixel, Bild: NASA) – es handelt sich wahrscheinlich um einen Salzwasser-Schlamm-Eis-Vulkan

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.