Epsilon Indi C: ein Mond, so schwer wie 70 Jupiter?

Der Stern Epsilon Indi ist am südlichen Sternhimmel gerade noch mit bloßem Auge zu erkennen. Er ist 11,8 Lichtjahre von der Erde entfernt und ungefähr so groß wie die Sonne, aber etwas älter. Und er stellt die gängige Einteilung von Stern, Planet und Mond auf den Kopf. Denn was wir sehen, ist nur Epsilon Indi A. Der Stern wird von einem Braunen Zwerg mit 75 Jupitermassen umkreist, der wiederum selbst einen Begleiter mit 70 Jupitermassen besitzt.

Epsilon Indi B müsste man also eigentlich »Planet« nennen, Epsilon Indi C wäre dann ein »Mond«. Braune Zwerge sind Sterne, die zu wenig Wasserstoff enthalten, um die Fusionsreaktion zu zünden. Wann genau das der Fall ist, das ist noch nicht ganz sicher, und Epsilon Indi könnte das Zünglein an der Waage darstellen. Denn bisher ging man davon aus, dass der Übergang bei 70 bis 73 Jupitermassen stattfinden müsste. Mit Oberflächentemperaturen von 1200 beziehungsweise 850 Kelvin handelt es sich bei Epsilon Indi B und C definitiv nicht um Sterne, jedenfalls gewinnen sie keine Energie aus der Kernfusion.

Das Sternsystem Epsilon Indi besteht aus zwei sich gegenseitig umkreisenden Braunen Zwergen, die zusammen einen sonnenähnlichen Stern orbitieren (Bild: Roberto Molar Candanosa and Sergio Dieterich, courtesy of the Carnegie Institution for Science)

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BrandonQMorris
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  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.