Galaxiengruppe aus der Reionisationsphase gefunden
Das Universum hat eine 13,8 Milliarden Jahre lange Geschichte hinter sich. Gerade für die Frühphasen darin haben die Astronomen zwar schon zahlreiche Indizien gefunden, aber je mehr Beweise es für eine Theorie gibt, umso besser. Um die Entwicklung des Alls zu beobachten, besitzen due Astronomen veritable Zeitmaschinen – ihre Teleskope. Je weiter ein Objekt von uns weg ist, desto länger braucht srin Licht zu uns, und desto jünger können wir es beobachten.
Einer internationalen Forschergruppe ist es nun gelungen, die bisher am weitesten entfernte Galaxiengruppe zu beobachten. “EGS77” ist ein Trio von Galaxien, das zu einer Zeit existiert, als das Universum erst 680 Millionen Jahre alt war, das sind 5 Prozent seines heutigen Alters. Noch spannender war für die Astronomen jedoch die Feststellung, dass EGS77 sich gerade in einem wichtigen Prozess befindet, nämlich in der Reionisationsphase. In dieser Zeit begann der Kosmos erstmals so durchsichtig zu werden, wie wir ihn heute kennen.
“Das junge Universum war mit Wasserstoff-Atomen gefüllt, die das ultraviolette Licht so stark blockierten, dass unser Blick auf die frühen Galaxien versperrt ist”, sagt James Rhoads vom NASA’s Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland. “EGS77 ist die erste Galaxiengruppe, die sich im Moment unserer Beobachtung gerade aus diesem kosmischen Nebel schält.” Zwar wurden bereits weiter entfernt befindliche Galaxien entdeckt, doch EGS77 ist die erste, die die typischen Emissionslinien zeigt, die bei der Reionisation zu erwsarten waren.
Der Prozess der Reinonisation begann dabei bei den Galaxien, die mit ihrem Licht umgebende Wasserstoffwolken ionisierten. So konnte sich das Licht in den dadurch gebildeten Blasen im Weltraum erstmals frei bewegen. Irgendwann wurden die Blasen dann so groß, dass sie das gesamte Universum erfüllten.
Die Galaxien von EGS77 sind voneinander etwa 2,3 Millionen Lichtjahre entfernt – etwas weniger als Andromeda von der Milchstraße.

