Kein Kinderspiel: Die Kolonisierung des Mars

In den letzten Tagen habe ich die Zeit zwischen Mitternacht und zwei Uhr öfter an der PlayStation 4 verbracht – zur Recherche! Ich habe Surviving Mars gespielt, eine Simulation der Kolonisierung unseres Nachbarplaneten. Das Spiel, das für PC, Xbox One und PS4 erhältlich ist, geht von erstaunlich realistischen Voraussetzungen aus: Sie starten Ihre Marskolonie, indem Sie eine Rakete mit diversen Rohstoffen landen. Daraus bauen Sie zunächst all das, was Sie für die Versorgung von Kolonisten brauchen: Sie schürfen nach Wasser, bauen Windräder oder Solarzellen und produzieren Sauerstoff. Sie legen dabei nicht selbst Hand an, sondern lassen die Arbeit von Drohnen erledigen.

Erst wenn das geschafft ist, ist es Zeit für die erste Kuppel. Unter dem Glasdach bauen Sie dann Wohnungen, Krankenhaus, ein Diner oder eine Bar sowie Farmen, die Nahrung erzeugen – und Sie lassen die ersten Kolonisten von der Erde einziehen. Die haben alle spezielle Eigenschaften und Charaktere, die Sie berücksichtigen müssen. Wissenschaftler arbeiten am besten in Laboren, Nerds erholen sich in Elektronikläden, Jammerlappen brauchen ein Mindestmaß an Komfort… Ohne die Menschen funktionieren aber die Fabriken nicht, in denen Sie Polymere oder Maschinenteile herstellen, die Sie wiederum für weitere Verbesserungen brauchen.

Als wäre das alles noch nicht genug, brennt manchmal eine Leutung durch. Oder, noch schlimmer, Meteoriten schlagen ein oder eine Kälteperiode stört Ihre Wasserleitungen. Da sind Sie als Denker und Lenker ständig beschäftigt, denn Sie müssen auch den Planeten scannen, die Forschung vorantreiben und Nachschub von der Erde besorgen. Aber es ist ja auch klar: Eine Marskolonie ist fragil, außerhalb der Kuppeln kann niemand überleben – und das macht die Simulation für Weltraum-Interessierte sehr spannend. Schließlich hat “Surviving Mars” auch den Suchteffekt einer guten Simulation wie etwa Civilzation oder Sim City: Nur noch diese Neuerung abwarten oder die Landung dert Nachschub-Rakete – und schon ist es statt 2 Uhr nachts dann doch 3.

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.