Neptuns und Supererden entstehen am häufigsten
Mit Hilfe des ALMA-Radioteleskops haben sich Astronomen eine Reihe protoplanetarer Scheiben um junge Sterne in der Taurus-Molekularwolke näher angesehen, einem 430 Lichtjahre von der Erde entfernten Gebiet, in dem derzeit viele Sterne geboren werden. 32 protoplanetare Scheiben haben die Forscher untersucht; immerhin zwölf von ihnen besitzen eine Struktur mit Ringen und Lücken.
Das zeugt schon einmal, dass die Entstehung von Planeten kein ungewöhnlicher Vorgang ist, denn sehr wahrscheinlich ist das in den meisten Fällen die Ursache. Andere Gründe für die Strukturbildung konnten die Astronomen ausschließen. Interessant ist aber auch die Größenverteilung: Bei den Planeten, die die Lücken in den Scheiben gerissen haben, handelt es sich entweder um solche in der Gasplaneten unseres Neptun oder um Supererden, terrestrische Planeten mit bis zu 20-facher Erdmasse. Diese Planetentypen kommen offenbar am häufigsten vor. Nur einmal konnte ein jupiterähnlicher Gasriese ausgemacht werden.
Bisher ist die wahre Verteilung der Typen von Exoplaneten noch nicht eindeutig bekannt. Aktuelle Techniken dafür bevorzugen große, schwere Planeten, die nah um ihren Mutterstern kreisen, deshalb hat man schon relativ viele Gasriesen gefunden, obwohl diese in der Realität wohl seltenere Ausnahmen sind.