Schwere Sterne sterben in einem Kokon

Wenn besonders schwere Sterne sterben, geht das nicht ohne großes Feuerwerk ab. Besitzt ein Stern, dem der Brennstoff ausgeht, mehr als die 25-fache Masse der Sonne, kollabiert sein Kern zu einem Neutronenstern oder Schwarzen Loch, und an den Polen werden gigantische Materie-Jets ausgestoßen. Diese dringen durch die äußersten Schichten des Sterns und erzeugen dabei so viel Gammastrahlung, dass Astronomen diese als Blitze (Gamma Ray Bursts, GRBs) beobachten können.

Dieses Phänomen ist schon eine Weile bekannt. In einem Paper im Wissenschaftsmagazin Nature beschreiben Forscher nun eine weitere Komponente der Hypernova. Nicht jede solche Explosion ist nämlich mit einem GRB verknüpft. Die Jets, so zeigen die Forscher, erzeugen rund um den Stern einen Kokon aus Sternmaterie, der einen Teil ihrer Energie aufnimmt. Manchmal bleibt dann nicht genug Energie übrig, um einen GRB zu produzieren – die Jets fallen in den Stern zurück und werden quasi erstickt.

Die Explosion, die das Gran Telescopio Canarias beobachtet hat (Bild: Gran Telescopio Canarias)
Künstlerische Darstellung des Jets und des Kokons der Hypernova (Bild: Anna Serena Esposito)

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.