Beteigeuze ist ein Roter Überriese. Mit 1000-fachem Durchmesser der Sonne und – ehemals – 10.000-facher Leuchtkraft beeindruckt er die ganze Milchstraße, aber nun hat es der Stern sogar in die Tagesthemen der ARD geschafft. Warum? Weil alle auf eine Katastrophe hoffen. Wenn ein derart großer Stern in kurzer Zeit auf 36 Prozent seiner früheren Leuchtkraft verblasst, liegt es nahe, ihm ein baldiges Ende in einer Supernova vorherzusagen. Das wäre sicher spektakulär, würde es den irdischen Nachthimmel doch mit der Helligkeit eines Halbmondes zieren.
Aber wahrscheinlich ist die Hoffnung, dieses Feuerwerk noch zu unser aller Lebzeiten präsentiert zu bekommen, deutlich verfrüht. Astronomen der Europäischen Südsternwarte zeigen zwar mit Hilfe des Very Large Telescope, dass Beteigeuze wirklich seine Form und seine Helligkeit verändert hat (siehe Bilder unten). Aber das könnte ganz einfach daran liegen, dass eine von dem über 700 Lichtjahre entfernten Stern ausgestoßene, riesige Staubwolke die Sicht auf ihn behindert. Ebenso wäre es immer noch möglich, dass sich die Oberfläche aufgrund einer außergewöhnlichen Sternaktivität deutlich abgekühlt hat.
Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.