Zeit zum Abschiednehmen: Live dabei, wenn die Cassini-Sonde in den Saturn stürzt

Sie hat wichtige Erkenntnisse unter anderem Titan (mit dem Huygens-Lander) und Enceladus (u.a. mit dem Durchflug durch eine der Dampffahnen eines Geysir-Ausbruchs) geliefert – doch nun ist es Zeit, Abschied von Cassini zu nehmen. Der Sonde geht nach 20 Jahren im All der Treibstoff aus. Damit sie nicht auf einen der Monde stürzt und diesen womöglich mit Bakterien von der Erde verunreinigt, wird sie gezielt in den Saturn gelenkt.

Wenn alles nach dem detaillierten Plan verläuft, wird es am Freitag, den 15. September um 12:32 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit so weit sein – dann wird Cassini seine Triebwerke mit 100 Prozent Leistung starten, um sich direkt in die Atmosphäre des Gasplaneten zu stürzen. Da die Hauptantenne dann nicht mehr Richtung Erde zeigt, wird die Sonde ihre letzten Minuten allein verbringen. Wenn die letzte Übertragung  auf der Erde eintrifft, was für 13:55 Uhr MESZ erwartet wird, hat Cassini 1,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt wahrscheinlich schon sein Leben ausgehaucht.

Die Tage vorher will das Cassini-Team aber noch für spannende Forschung nutzen. Gut drei Stunden vor dem Finale wird die Sonde beginnen, die Atmosphäre des Saturn zu analysieren. Die gewonnenen Daten wird sie mit 27 kbps in Echtzeit an die Station Canberra des Deep Space Network der NASA senden. Die letzten Fotos wird Cassini am Donnerstag um 22 Uhr MESZ schießen, um sie ebenfalls noch rechtzeitig zur Erde übermitteln zu können.

Den jeweils aktuellsten Status der Sonde verrät die NASA auf einer eigenen Seite. Am 15. September können Sie ab 13 Uhr MESZ live einen Blick in die Missionskontrolle der NASA werfen, die die 20-jährige Raumfahrtmission abschließt, unter anderem auf YouTube, bei Facebook oder auf der NASA-Homepage. Nicht verpassen – das ist ein einmaliger Augenblick.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.