Hard Science Fiction von Brandon Q. Morris
Ein maximaler Flauschplanet Astrophysik

Ein maximaler Flauschplanet

Es geschieht nicht oft, dass in einer Pressemitteilung über eine neue astronomische Entdeckung das Wort "flauschig" ("fluffy" im Original) auftaucht. Es bezieht sich auf den Exoplaneten WASP-127b, der gut 500 Lichtjahre von der Erde entfernt einen Stern umkreist, der etwas größer als die Sonne ist. Ein internationales Team von Astronomen hat dort nun nicht nur Wolken entdeckt, sondern auch deren Höhe mit bisher unerreichter Präzision gemessen. WASP-127b ist ein sogenannter "heißer Saturn" - ein Riesenplanet mit ähnlicher Masse wie der Saturn, der allerdings anders als unser (kalter) Saturn sehr nahe um seine Sonne kreist. Bei einem Umlauf um seinen Stern erhält…
Ein gewaltiges Loch im All Astrophysik

Ein gewaltiges Loch im All

Etwa 500 bis 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt konzentrieren sich zwei große Massen kalter kosmischer Materie im All. "Kalt", weil es sich um Materie in molekularer Form handelt. Die Perseus- und die Taurus-Molekülwolke enthalten jeweils so viel Masse, dass sich daraus mindestens 10.000 Sonnen bilden könnten. Trotzdem sind sie in ihrer ganzen Ausdehnung fast unsichtbar, denn sie leuchten nicht. Anders sieht es im Infrarot aus. Wärmestrahlung entsteht hier, weil eine sich bereiche immer weiter konzentrieren und neue Sterne gebären. Zwischen diesen beiden Wolken befindet sich allerdings nicht etwa normale interstellare Materie. Vielmehr haben Astronomen dort jetzt einen gigantischen Hohlraum…
Marsbauten aus Blut und Urin Mars

Marsbauten aus Blut und Urin

Bei der Errichtung von Kolonien auf dem Mars oder dem Mond wird es kaum möglich sein, das nötige Baumaterial von der Erde mitzubringen. Der Transport auch nur eines einzigen Ziegelsteins zum Mars könnte zunächst bis zu zwei Millionen Dollar kosten. Die Lösung ist, vor Ort zu findende Ressourcen zu nutzen – Sand und Staub, die man mit Wasser zu einem Baumaterial verbinden kann. Aber gewöhnliches Wasser reicht noch nicht. Man braucht zusätzliche Bindemittel. Diese könnten in Zukunft von der Crew selbst hergestellt werden – in Form von Blut und Urin. Der menschliche Körper ist ein ziemlich guter Bioreaktor. Oben…
Es werde Licht: Wie man Photonen aus dem Nichts erzeugt Astrophysik

Es werde Licht: Wie man Photonen aus dem Nichts erzeugt

Von Schwarzen Löchern kennt man den Effekt der Hawking-Strahlung: Wenn im Vakuum auf zufällige Weise ein Photonenpaar geboren wird und eines der beiden in das Schwarze Loch fällt, bleibt das andere übrig: Licht aus dem Nichts. Die Energieschuld beim Universum muss das Schwarze Loch begleichen, weshalb es über viele Milliarden Jahre verdampft. Aber es gibt noch einen zweiten Trick. Beim Schwarzen Loch spielt ja die Gravitation die Rolle des Zauberers, der das eine Photon verschwinden lässt. Aber nach dem Äquivalenzprinzip der Allgemeinen Relativitätstheorie lässt sich der Zauberer austauschen. Eine beschleunigte Bewegung hat stets haargenau dieselben Auswirkungen wie die Gravitation.…
Auf dem Merkur liegen weniger Felsbrocken herum als auf dem Mond Space

Auf dem Merkur liegen weniger Felsbrocken herum als auf dem Mond

Merkur kann man sich sehr gut als eine Extremversion des Erdmondes vorstellen. Der Gesteinsplanet kreist in derartiger Sonnennähe, dass er weitaus stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt ist als der Mond. Wasser gibt es wie auf dem Mond nur in den wenigen Bereichen, die nie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Trotzdem gibt es, wie die Fotos der Messenger-Sonde der NASA gezeigt haben, an der Oberfläche ein paar charakteristische Unterschiede. Zum Beispiel liegen auf dem Merkur weitaus weniger Felsbrocken herum. Woran liegt das? Das hat eine internationale Gruppe von Planetenforschern jetzt zum ersten Mal analysiert und in der Zeitschrift Iсarus beschrieben. Um die Felsbrocken…
Superflares sind vielleicht gar nicht so gefährlich für Planeten Leben

Superflares sind vielleicht gar nicht so gefährlich für Planeten

In "Proxima Rising" werden der Planet Proxima b und seine Bewohner Opfer eines Ausbruchs des zentralen Roten Zwergs, eines Superflares. Astronomen vermuten schon lange, dass solche Strahlungsausbrüche die Atmosphären - und damit die Bewohnbarkeit - von Exoplaneten nachhaltig schädigen können. Eine neue Studie, die am 5. August in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht wurde, könnte nun Entwarnung bringen. Anhand von optischen Beobachtungen des Transiting Exoplanet Survey Satellite - kurz TESS - untersuchte das Team unter der Leitung von Astronomen des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam große Superflares auf Roten Zwergen, einer Klasse junger, kleiner Sterne, die eine…
Interessantes Planetensystem in unserer Nachbarschaft Leben

Interessantes Planetensystem in unserer Nachbarschaft

Mit 34 Lichtjahren Abstand gehört der Rote Zwerg L98-59 zur engeren Nachbarschaft des Sonnensystems. Dass ihn drei Gesteinsplaneten umkreisen, hat schon vor zwei Jahren der Planetenjäger TESS entdeckt. Die drei inneren Planeten liegen relativ nah an ihrem Muttergestirn. Für Leben ist es dort vermutlich zu warm. Der innerste Planet ist nur etwa halb so groß wie unsere Venus und damit einer der kleinsten bisher entdeckten Planeten. Technisch ist es einfacher, große und schwere Planeten zu finden als kleine und leichte, sodass die wahre Verteilung der Planetengrößen bis heute nicht wirklich bekannt ist. (mehr …)
Schärfstes Radiobild der Andromeda-Galaxie gelungen Astrophysik

Schärfstes Radiobild der Andromeda-Galaxie gelungen

Die Andromedagalaxie ist die der Milchstraße nächstgelegene Spiralgalaxie – aber immer noch 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Einzelheiten sind deshalb schwer zu erkennen. Umso wichtiger ist es, unsere künftige Heimat (Andromeda wird in ein paar Milliarden Jahren mitr der Milchstraße verschmelzen) in allen möglichen Wellenlängen zu beobachten. Jeder Bereich des Spektrums verrät andere Geheimnisse. Ein solches Bild haben sich die Physikerin Sofia Fatigoni von der University of British Columbia zusammen mit Kollegen von der Sapienza-Universität Rom und dem italienischen Nationalen Institut für Astrophysik jetzt in bisher unerreichter Genauigkeit bei der Mikrowellenfrequenz von 6,6 GHz gemacht. "Dieses Bild wird es uns ermöglichen, die…