Steampunk lebt: Wie ein dampfbetriebener Roboter Enceladus erforschen soll

Sparrow heißt auf Deutsch “Spatz”. Was Ingenieure des Jet Propulsion Laboratory der NASA da unter der Bezeichnung SPARROW zu den Eismonden Enceladus und Europa schicken wollen, hat mit dem Vogel keinerlei Ähnlichkeit. SPARROW haben die Akronym-verliebten Amerikaner aus dem langen Namen “Steam Propelled Autonomous Retrieval Robot for Ocean Worlds” gebildet. Das Projekt ist Teil des NASA Innovative Advanced Concepts“-Programm (NIAC), dessen aktuelle Kandidaten die NASA schon im Frühjahr bekanntgegeben hat.

SPARROW sticht heraus, weil es ein uraltes Antriebskonzept nutzt, das aus dem frühen Industriezeitalter stammt. Statt der Kohle der Dampflokomotiven kommt Raketentreibstoff zum Einsatz. Damit schmilzt und erhitzt SPARROW das reichlich vorhandene Eis. Mit kurzen Dampfstößen kann der etwa fußballgroße Roboter in der niedrigen Gravitation dann weite Sprünge machen. Das Konzept beruht darauf, dass eine gelandete Basiseinheit mehrere SPARROWs freisetzt und koordiniert.

Hier haben die Ingenieure das in einem anschaulichen Video zusammengefasst:

Ein SPARROW startet von seiner Basiseinheit (Bild: NASA/JPL-Caltech), künstlerische Darstellung
Mehrere SPARROWs erkunden gemeinsam ein Gebiet (Bild: NASA/JPL-Caltech)

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BrandonQMorris
  • BrandonQMorris
  • Brandon Q. Morris, 54, ist Physiker und beschäftigt sich beruflich und privat schon lange mit den spannenden Phänomenen des Alls. So ist er für den redaktionellen Teil eines Weltraum-Magazins verantwortlich und hat mehrere populärwissenschaftliche Bücher über Weltraum-Themen geschrieben. Er wäre gern Astronaut geworden, musste aber aus verschiedenen Gründen auf der Erde bleiben. Ihn fasziniert besonders das „was wäre, wenn“. Sein Ehrgeiz ist es deshalb, spannende Science-Fiction-Geschichten zu erzählen, die genau so passieren könnten – und vielleicht auch irgendwann Realität werden.