Hard Science Fiction von Brandon Q. Morris
Lebenszeichen aus den Wolken der Venus? Leben

Lebenszeichen aus den Wolken der Venus?

Unser heißer Schwesterplanet Venus besitzt auf seiner Oberfläche kaum das Potenzial für Leben – dafür sind Druck und Temperatur viel zu hoch.  In "Clouds of Venus" macht ein NASA-Team trotzdem eine interessante Entdeckung. Daran musste ich denken, als ich eine neue Pressemitteilung der Universität Cardiff las. Die Astronomin Jane Greaves und ihre Kollegen haben über mehrere Jahre lang die Atmosphäre der Venus analysiert und sind dabei auf einen interessanten Stoff gestoßen: Monophosphan (ältere, aber chemisch inkorrekte Sammelbezeichnung: Phosphin). Auf der Erde ist Monophosphan, eine Verbindung aus Phosphor und Wasserstoff (PH3), ein Gas, das vorwiegend durch anaerobe biologische Quellen erzeugt…
Wie der Magellansche Strom entstand Astrophysik

Wie der Magellansche Strom entstand

Die Milchstraße durchquert das Universum nicht allein. Sie wird in ihrer Bahn von kleineren Galaxien begleitet. Die beiden größten sind als Kleine und Große Magellansche Wolke bekannt, die als staubige Zwillingsschlieren in der südlichen Hemisphäre sichtbar sind. Als die Magellanschen Wolken vor Milliarden von Jahren begannen, die Milchstraße zu umkreisen (ganz sicher sind sich die Astronomen bezüglich des Zeitpunkts und der gravitativen Bindung nicht, evtl. nähern sie sich auch gerade zum ersten Mal an), wurde ein enormer Gasstrom, der als Magellanscher Strom bekannt ist, aus ihnen herausgerissen. Der Strom erstreckt sich nun über mehr als die Hälfte des Nachthimmels.…
Verzerrte Scheiben um das Dreifachsystem GW Orionis Astrophysik

Verzerrte Scheiben um das Dreifachsystem GW Orionis

Unser Sonnensystem ist bemerkenswert flach, da alle Planeten in der gleichen Ebene kreisen. Aber das ist nicht immer der Fall, vor allem nicht bei planetenbildenden Scheiben um Systeme aus mehreren Sternen. GW Orionis etwa, das mehr als 1300 Lichtjahre entfernt im Sternbild Orion liegt, hat drei Sterne und eine deformierte, auseinandergebrochene Scheibe, die diese Sterne umgibt. „Unsere Bilder zeigen einen Extremfall, in dem die Scheibe überhaupt nicht flach ist, sondern sie sich verformt und einen schiefen Ring aufweist, der sich von der Scheibe gelöst hat“, sagt Stefan Kraus, Professor für Astrophysik an der Universität Exeter, der eine in der…
Versteckt sich die Dunkle Energie in den Leichen von Sternen? Astrophysik

Versteckt sich die Dunkle Energie in den Leichen von Sternen?

Dass die Expansion des Universums immer schneller abläuft, gilt heute als gesichert. Schuld daran soll eine abstoßende Energieform sein, die Dunkle Energie. Doch ihre Natur bleibt ein Rätsel. Nun hat ein Forscherteam der Universität Hawai'i in Mānoa im The Astrophysical Journal eine interessante Vorhersage aufgestellt: Die dunkle Energie, die für dieses beschleunigte Wachstum verantwortlich ist, könnte aus einem riesigen Meer kompakter Objekte stammen, die in den Hohlräumen zwischen den Galaxien verteilt sind. Schon Mitte der 1960er Jahre schlugen Physiker erstmals vor, dass beim Kollaps von Sternen keine echten Schwarzen Löcher, sondern stattdessen sogenannte "GEnerische Objekte der Dunklen Energie" (GEODEs) entstehen sollten.…
Panspermie: Bakterienkolonien überleben im interplanetaren Raum Leben

Panspermie: Bakterienkolonien überleben im interplanetaren Raum

Deinococcus radiodurans ist ein besonders taffes Bakterium. Es lässt sich weder von Atombombenabwürfen noch vom Terror des leeren Raums irritieren. Könnte es als blinder Passagier von Planet zu Planet reisen? Stellen Sie sich mikroskopisch kleine Lebensformen vor, die durch den Weltraum transportiert werden und auf einem anderen Planeten landen. Die Bakterien, die geeignete Bedingungen für ihr Überleben finden, könnten sich dann wieder vermehren und auf der anderen Seite des Universums Leben hervorbringen. Diese als "Panspermie" bezeichnete Theorie geht von der Möglichkeit aus, dass Mikroben zwischen Planeten wandern und das Leben im Universum verteilen könnten. Die Panspermie war lange Zeit umstritten,…
Milchstraße vs. Andromeda: Die Kollision hat schon begonnen Astrophysik

Milchstraße vs. Andromeda: Die Kollision hat schon begonnen

Dass Milchstraße und Andromeda-Galaxie dereinst kollidieren und verschmelzen werden, ist unvermeidbar, obwohl heute noch 2,5 Millionen Lichtjahre zwischen ihnen liegen. Das Licht, das wir heute von Andromeda sehen, ist also vor 2,5 Millionen Jahren von dort ausgestrahlt worden. Die beiden mit Abstand schwersten Mitglieder der Lokalen Gruppe bewegen sich allerdings mit 120 Kilometern pro Sekunde aufeinander zu. In drei bis vier Milliarden Jahren (also noch zu Lebzeiten unserer Sonne) werden sich ihre bis zu 1,3 Billionen Sterne deshalb treffen. Nach weiteren etwa drei Milliarden Jahren wird sich daraus eine gigantische Elliptische Galaxie entwickelt haben, die "Milkomeda" heißen könnte. Doch…
Mehr Einzelplaneten als Sterne in der Milchstraße? Space

Mehr Einzelplaneten als Sterne in der Milchstraße?

Wenn Sterne geboren werden, geht es in ihrer Umgebung nicht eben zimperlich zu. Planeten wandern durch das junge System, das sein Gleichgewicht noch nicht gefunden hat. Wenn sie Pech haben, werden sie von größeren geschluckt – oder auch ganz aus dem System geworfen. Dann werden sie zu einsamen Wanderern, die das Universum als eiskalte Klumpen durchqueren, die nur sehr schwer zu entdecken sind. Wie groß der Anteil solcher Einzelplaneten (englisch "Rogue Planets") ist, weiß niemand. Denn kein normales Teleskop kann ihre überaus geringe Abstrahlung entdecken. Und durch Transits, wie bei normalen Exoplaneten, lässt sich ihre Existenz auch nicht herleiten,…
Wenn auf dem Mars der Himmel grün erglüht Mars

Wenn auf dem Mars der Himmel grün erglüht

Wenn auf dem Roten Planeten die Sonne untergegangen ist und die Temperaturen unter -62 Grad Celsius sinken, fängt ein Teil der Atmosphäre an zu leuchten. Es beginnt in etwa 70 Kilometern Höhe kurz nach Sonnenuntergang. Die so hell wie die Polarlichter der Erde leuchtenden, bis zu 1000 Kilometer großen Flecken ziehen dann mit etwa 300 Kilometern pro Stunde über den Nachthimmel. Künftige Astronauten werden sie allerdings leider nicht bewundern können – denn das Schauspiel erfolgt leider nur im Bereich des für uns unsichtbaren ultravioletten Lichts. Den grünen Farbton auf den Fotos des Effekts, die zuerst die ESA-Sonde Mars Express…