Hard Science Fiction von Brandon Q. Morris
Wie schnell expandiert das Universum? Space

Wie schnell expandiert das Universum?

Seit dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren strebt das Universum auseinander. Die entscheidende Frage ist: wie schnell? Den Wert nennt man auch Hubble-Konstante – nach Edwin Hubble. dem die Expansion des Weltalls zuerst auffiel. Die Astronomen haben zwei Wege gefunden, um diese Konstante zu bestimmen. Weg 1 beruht auf den Messungen des Planck-Satelliten der ESA. Dieser hat die genaue Struktur der kosmischen Hintergrundstrahlung gemessen, die 380.000 Jahre nach dem Urknall entstand. Daraus lässt sich dann – unter Anwendung der Gesetze der Physik – auf das Expansionstempo extrapolieren. So berechnet liegt die Hubble-Konstante bei 67,0 Kilometern pro Sekunde pro Megaparsec.…
Milchstraße trifft Würstchen Space

Milchstraße trifft Würstchen

Vor acht bis zehn Milliarden Jahren, also in ihrer Jugend, hatte unsere Milchstraße anscheinend eine schicksalhafte Begegnung: Sie traf auf eine andere, deutlich kleinere Galaxie. Die Forscher, die das herausgefunden haben, gaben ihr den Namen "Würstchen-Galaxie", aber das ist ein bisschen unfair, denn in Wirklichkeit hatte sie ebenso wie die Milchstraße eine elliptische Form. Das "Würstchen" ergibt sich aus der Art und Weise, wie man die Kollision nachgewiesen hat. Dazu haben die Astronomen die Verteilung der Geschwindigkeiten der Milchstraßen-Sterne untersucht. Es zeigt sich, dass sich eine würstchenförmige Ansammlung von Sternen mit ähnlichen Bewegungsmustern durch unsere Milchstraße zieht – und…
Fehlendes Drittel der Materie aufgespürt Astrophysik

Fehlendes Drittel der Materie aufgespürt

Das Universum besteht nach aktuellem Kenntnisstand zu 68 Prozent aus Dunkler Energie und zu 27 Prozent aus Dunkler Materie. Bleiben gerade mal fünf Prozent normaler Materie, aus denen Sie, Ihr Auto und der Papst bestehen. Dass die Forscher nach Spuren der Dunklen Materie intensiv fahnden und von der Natur der Dunklen Energie kaum eine Ahnung haben, dürfte bekannt sein und ist immer wieder Stoff für spannende Artikel und neue Theorien. Doch auch bei der normalen Materie fehlt so einiges – zwischen 30 und 40 Prozent ihrer durch die aktuellen Theorien zur Entstehung des Universums vorhergesagten Menge ging den Wissenschaftlern…
Planetenfahndung mit dem molekularen Fingerabdruck Space

Planetenfahndung mit dem molekularen Fingerabdruck

Der Stern Beta Pictoris ist 63 Lichtjahre von der Erde entfernt. 1983 hat man in seinem Orbit eine Staubscheibe entdeckt, 2008 einen Exoplaneten. Der Gasriese mit dreizehnfacher Jupitermasse heißt folglich Beta pictoris b. Jetzt hat der Planet als Probelauf eines neuartigen Verfahrens der Planetenfahndung gedient. Die Technik, die das Forscherteam hier beschreibt, funktioniert so: Dass man Planeten im Teleskop kaum direkt sehen kann, liegt normalerweise an der Helligkeit des Zentralsterns, der alles überstrahlt. Alles? Fast. Wenn man nämlich das empfangene Licht spektrografisch auf für bestimmte Molekülarten charakteristische Wellenlängen aufteilt, kann man den Stern aus der Aufnahme herausrechnen. Sterne sind…
Leben auf fernen Monden? Leben

Leben auf fernen Monden?

Bei der Suche nach Geschwistern der Erde ziehen Astronomen oft vor allem Gesteinsplaneten in Betracht. Aus gutem Grund: in unserem Sonnensystem befinden sich nur solche, der Erde ähnliche Planeten in der habitablen Zone. Doch in anderen Sonnensystemen muss das nicht der Fall sein. Dort könnten sich auch Gasriesen groß wie Jupiter und größer in der bewohnbaren Zone ihres Sternes befinden. Womöglich dehnt sich die habitable Zone dann sogar noch aus, weil diese Riesenplaneten die Monde in ihrem Orbit zusätzlich mit Energie versorgen. (mehr …)
Die jüngsten Planeten der Milchstraße: Drillinge um Baby-Stern entdeckt Space

Die jüngsten Planeten der Milchstraße: Drillinge um Baby-Stern entdeckt

HD 163296 ist ein nicht besonders spektakulärer Stern, der 330 Lichtjahre von der Erde entfernt im All seine Bahnen zieht. Er ist ungefähr so schwer wie zwei Sonnen und gehört zur Klasse der Herbig-Ae/Be-Sterne. Dabei handelt es sich um sehr junge Sterne (4 Millionen Jahre gibt man HD 163296), die erst noch auf dem Weg in die Hauptreihe sind. Die Wasserstofffusion in ihrem Inneren hat noch ncht gezündet. Stattdessen kommt die abgestrahlte Energie aus ihrer Kontraktion. Ende 2016 hatte das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) rund um HD 163296 eine ausgeprägte protoplanetare Scheibe gefunden und untersucht, in der es zwei Ausdünnungen…
Winzige Diamanten im Sternenstaub Space

Winzige Diamanten im Sternenstaub

Um die Evolution des Universums zu verstehen, untersuchen Astronomen die kosmische Hintergrundstrahlung (CMB, cosmic microwave background). Sie gilt als ein Überbleibsel, ein Echo des Urknalls und liefert Antworten dazu, wie sich die grundlegenden Strukturen unseres Universums herausgebildet haben. Misst man die Strahlung jedoch, stellt man fest, dass sie heller ist als vermutet. Das liegt daran, dass es auch andere Quellen von Mikrowellenstrahlung im All gibt. Den Anteil, der über den erwarteten Betrag hinausgeht, nennen Astronomen AME (Anomalous Microwave Emission). Man vermutete schon länger, dass sich sehr schnell drehende, winzige Staubkörner die Quelle der AME sind. Insbesondere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe…
Organische Stoffe auf dem Mars – und ein jahreszeitlicher Methan-Zyklus Leben

Organische Stoffe auf dem Mars – und ein jahreszeitlicher Methan-Zyklus

Forscher schätzen, dass pro Jahr 100 bis 300 Tonnen organscher Stoffe aus dem All auf der Mars-Oberfläche landen müssten. Wenn man berücksichtigt, dass dieser Prozess seit Milliarden Jahren abläuft, müssten dort reichhaltige organische Ablagerungen zu finden sein (die wohlgemerkt abiotisch entstanden, also nichts mit organischem Leben zu tun haben). Allerdings haben die ersten Sonden, die den Marsboden mit einem Gas-Chromatographen untersucht haben, Viking-1 und Viking-2, in den von ihnen untersuchten Regolith-Proben keinerlei Spuren organischen Materials gefunden. Das hat die Wissenschaft sehr verwundert – bis heute, denn das Fachmagazin Science veröffentlicht nun neue Daten des Curiosity-Rovers der NASA, der demnach…